Für Anfang Juni hatten wir bei einem bekannten deutschen Lebensmittel-Discounter eine 4-tägige Reise nach Berchtesgaden gebucht. Voller Zweifel traten wir sonntags die Reise an. Ihr erinnert euch noch an die Regenfälle Ende Mai und an die katastrophalen Überschwemmungen in Bayern zu dieser Zeit ??
Untergebracht waren wir im Hotel AlpinaRos in zentraler, aber ruhiger Lage in Berchtesgaden. Als wir dort ankamen war das Wetter gemischt, heiter bis wolkig, wobei die Wolken dominierten. Die Berchtesgadener Ache hatte noch reichlich Wasser drin, wirkte aber bei weitem nicht so bedrohlich wie die Bilder in den Nachrichten es hatten befürchten lassen.
Zur Vorbereitung hatten wir uns den Rother Wanderführer Berchtesgaden zugelegt und uns einige Wanderungen rausgesucht. Am nächsten Morgen lachte die Sonne zu uns vom Himmel herab und wir starteten nach Ramsau. Wir parkten am Hintersee und wanderten zur Halsalm, ca. 420 m den Berg hinauf (Wanderung Nr. 37 in besagtem Führer). Die Alm war noch nicht bewirtschaftet und demzufolge waren auch keine größeren Touristenscharen unterwegs. Es ging also bald wieder zurück zum Parkplatz am Hintersee, den wir aber noch umrunden mußten. Das waren nochmals ca. 5 km, ebenerdig auf breiten Pfaden. Nach einem Zwischenstop in Ramsau, verbunden mit einem Ausflug zu den Gletscherbächen ging ein schöner Wandertag zu Ende.
Am nächsten Tag war wieder schönes Wetter und wir wollten zum Königssee. Da ich ein Fan von Wasserfällen bin war diesmal eine Wanderung zu dem 470 m hohen Röthbachfall am Obersee angesagt. Wir parkten also in Schönau am Königsee (eine gigantische Parkanlage die für die Hochsaison übles vermuten läßt). Die Bootsfahrt über den Königsee ist zwar sehr, sehr „touristisch“, aber halt auch einmalig schön. Mit dem Photographieren hatte ich es da nicht so. Das überließ ich in dem vollen Boot lieber meinen Mit-Touris.
Wir ließen St. Bartholomä hinter uns und stiegen an der Saletalm aus, der Endstation der Königssee-Schifffahrt. Zu dem Röthbach-Wasserfall ging es in 3 h ohne grössere Steigungen (Wanderung Nr. 32 aus dem Rother).
Einsam wurde uns auf dieser Wanderung nicht. Es ging den Obersee entlang, dann leicht etwas hinauf zu dem Wasserfall (dem höchsten in ganz Deutschland). Wir kamen gegen Mittag dort an, zum photographieren ein gänzlich ungeeigneter Zeitpunkt. Nach einer kleinen Pause ging es zurück zum Boot. Zur „Einkehr“ bogen wir kurz vor der Anlegestelle links ab zum „Mooskaser“, einer kleinen Alm die bewirtschaftet, aber nicht so überlaufen war. Nach der Brotzeit ging es per Boot zurück nach St. Bartholomä.
Dort überlegten wir nur kurz und starteten zur Eiskapelle (Wanderung Nr. 30 aus dem Rother, 2 h, 230 Höhenmeter). Es ging überwiegend durch den Wald, am Ende auf ummarkiertem, unbefestigtem Weg. Dies war kein Problem, aber kurz vor der Eiskapelle hätten wir den Eisbach queren müssen und da war für uns eindeutig zu viel Wasser drin. Also kehrten wir zurück ohne die Eiskapelle gesehen zu haben (ich war vor 30 Jahren schon mal da, das zählt also nicht mehr).
Auch am dritten Tag war noch schönes Wetter und wir hatten uns den Jenner vorgenommen. Wir starteten von der Jenner Mittelstation aus. Von dort ging es über die Wasserfall Alm zum Schneibsteinhaus und von dort zur Bergstation des Jenners. Dort gab es Brotzeit. Die Bahn zur Mittelstation war wegen Wartung außer Betrieb und in der Ferne zogen schon dunkle Wolken auf. Also nichts wie weg hier, runter zur Mittelstation. Diese erreichten wir mit den ersten Regentropfen, am Ende im „Galopp“. Bevor auch diese Bahn noch den Betrieb einstellte ging es gleich weiter zur Talstation. Unten regnete es mittlerweile auch. Ein Blick nach oben zeigte uns, das es wohl ein weiser Entschluss war zügig herab zu kommen.
Am nächsten Tag war es vorbei mit dem schönen Wetter, es regnete nur noch einmal. Also besuchten wir das Salzbergwerk in Berchtesgaden. Da muss man schon früh da sein, sonst sind die Schlangen zu lang. Ist man erst mal drin, so ist es ganz interessant, zumal an dem Regentag keine Alm lockte. Wir verbrachten einen entspannten Tag in Berchtesgaden und am nächsten Tag war auch schon wieder die Heimreise angesagt.
Fazit : Eine leider etwas kurze Reise in eine der schönsten Gegenden in Deutschland. Ich denke mal wir werden wieder kommen.
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