Etwa 4 stündige Streckenwanderung zwischen den Bahnhöfen von Ahrweiler und Rech.
Inhaltsverzeichnis
1. Vorbereitung, Anfahrt und Start
Nachdem Petra und ich kürzlich eine Etappe des Rhein-Burgen-Weges gelaufen waren, hatten wir Geschmack an Streckenwanderungen bekommen. Der Rotweinweg im Ahrtal ist sehr bekannt und wir sind dort beide schon mehrfach gelaufen, lange vor Existenz dieses Blogs. Beschreibungen des Weges gibt es zuhauf, auch im Internet auf einer eigenen Web-Site. Ich entnahm unsere Track-Vorlage dem Rother Wanderführer Eifel. Der Wetterbericht für den Samstag war durchwachsen, es sollte nachmittags besser werden. So starteten wir erst um ca. 13 Uhr in Leichlingen und fuhren nach Ahrweiler. Der gesamte Rotweinwanderweg ist ca. 30 km lang. Wir wollten bis Rech wandern, was so etwa 15 km wären. Den zweiten, aber wohl noch schöneren Teil bis Altenahr heben wir uns für eine spätere Wanderung auf.
2. Bei Ahrweiler
In Ahrweiler parkten wir am Bahnhof. Dort sollten wir ein Parkticket lösen. Wir versuchten uns beide an dem Parkscheinautomat und waren damit eine Viertelstunde beschäftigt. Der wollte unser Geld nicht haben, obwohl wir es mit mehreren verschiedenen 5, 10 und 20 Euro Scheinen versuchten. Also folgten wir dem Hinweis, das man doch eine Parkscheibe verwenden kann wenn der Apparat nicht funktioniert. Am Bahnhof stellten wir fest, das der nächste Zug nach Rech erst in 50 Min. fahren würde (die verkehren stündlich). Also liefen wir gleich von hier los, entgegengesetzt der ursprünglich geplanten Laufrichtung.
Nach ca. 500 m durch den Ort hieß es erst mal bergauf in die Weinberge. Oben angekommen wurden wir durch einen phantastischen Ausblick auf Ahrweiler und das Ahrtal belohnt :
Wir ließen uns Zeit und machten schon bald unsere Mittagspause da wir zu Hause nichts gegessen hatten. Bei der weiteren Wanderung kamen wir an einem Klettergarten und der Dokumentationsstelle für den ehemaligen Regierungsbunker vorbei. Dieser war in den 60-er Jahren atombombensicher in die Felsen des Rheinischen Schiefergebirges gebaut worden. Bonn war da ja noch Hauptstadt und so nahe dran das die Regierungsleute glaubten, sie kämen da noch rechtzeitig rein bevor für den Rest der Bevölkerung das atomare Inferno losbrach. Heute ist die Regierung zu weit weg und es gibt dort jetzt ein Museum an dem doch ein ziemlicher Betrieb war.
3. Bei Walporzheim & Marienthal
Wir wollten weder in einen Bunker noch wollten wir klettern, also marschierten wir weiter durch die Weinberge. Vorbei am markant gelegenen Hotel Hohenzollern mit seiner gehobenen Gastronomie gelangten wir an den Zugangsweg zum Aussichtspunkt Bunte Kuh. Das Wetter war nicht so dolle und bis zur bunten Kuh wären es hin und zurück 1.5 km gewesen. Wir sind beide schon zusammen an diesem Aussichtspunkt gewesen und bei besserem Wetter wären wir sicherlich erneut dorthin gewandert. So aber liefen wir an der Abzweigung vorbei und verkürzten die ganze Wanderung von 15 auf 13 km.
Unterwegs windete es recht stark, daher wurden meine wiederholten Versuche der „Blümchenfotografie“ nicht von Erfolg gekrönt. Als der Wind dann nachließ fielen dann auch noch einige Regentropfen. Zu wenig um nass zu werden. Hinter Walporzheim wurde das Wetter besser und die Sonne schaute immer öfters zwischen den Wolken hervor. Wie blank geputzt sah dann alles aus.
In Marienthal sieht der Rotweinwanderweg einen Abstieg ins Tal bis zur Bundesstrasse vor. Wir wollten dies nicht und wanderten in den Weinbergen weiter. Wir mußten später nur kurz in den oberen Ortsteil runter und kamen dabei an dem ehemaligen Kloster Marienthal vorbei. Dort verwöhnt jetzt ein Weingut/Restaurant seine Gäste. Es muss wohl ganz gut sein, denn die Parkplätze waren rundum alle belegt.
4. Vorbei an Dernau
Hinter Marienthal machte der Weg eine Rechtskurve. Gleich danach hatten wir eine schöne Aussicht auf Dernau, den größten Ort zwischen Ahrweiler und Altenahr. Wir wanderten oberhalb des Ortes durch die Weinberge, immer schön den Ort mit seiner Kirche im Blick.
Etwa hier machten wir an einem kleinen Bilderstock nochmal ein Päuschen. Danach verpassten wir bei der Fortsetzung unserer Wanderung den Rotweinwanderweg. Wir liefen geradeaus weiter statt leicht bergab. Dies führte uns oberhalb des eigentlichen Weges durch den Wald mit nur gelegentlichen Aussichten auf das Ahrtal. Die waren dann um so schöner, weil höher gelegen. Außerdem waren nicht so viele Leute unterwegs.
5. Ankunft in Rech und Rückfahrt
Kurz vor Rech stiegen wir dann von unserem höheren Weg auf den Hauptweg ab. Sehr hilfreich dabei war meine WanderApp für das Handy : MapOut. Auf meinen dort gespeicherten offline Karten (OpenStreetMaps) waren alle Wege verzeichnet. Das Mitführen einer Wanderkarte ist da m.E. nach nicht mehr erforderlich. Kurz vor unserer Ankunft in Rech sahen wir am Bahnhof einen Zug stehen. Das wir den nicht mehr bekommen würden war klar, also sparten wir uns überflüssiges Gerenne.
Statt dessen gingen wir kurz in den Ort und suchten uns ein Cafe wo wir die Wartezeit auf angenehm Art und Weise verbrachten. Die Züge verkehren bis abends 23 Uhr in stündlichem Takt. Den Fahrpreis von 3 Euro halte ich für sehr günstig. Am Parkplatz in Ahrweiler wollten die 4 Euro Parkgebühr haben !!
6. Was andere Blogger so schreiben
Das es sich um einen sogenannten Premiumwanderweg handelt merkte man auch an der Anzahl der Wanderer die da unterwegs waren. Trotz eines Samstagmittags waren es doch einige. Nicht zu vergleichen mit den einsamen Routen im Bergischen Land. Daher war ich auch nicht überrascht einige Wander-Blogs zu dieser Strecke zu finden. Hier zwei die mir besonders gefallen haben :
Auf Anders-Wandern von Hans Joachim Schneider erfuhr ich das es noch einige andere Premiumwege im Gebiet der Ahr gibt. Das Angebot reicht vom Ahrsteig über den Rotweinwanderweg bis zum Ahrtalweg.
Bereits 2011 erwanderte Angelica auf WandernBonn den Rotweinweg und stellt verschiedene Etappen vor.
Die beste Jahreszeit, den Herbst, suchte sich Aurora von Aurora will wandern für den Rotweinweg aus. Den Bildern nach zu urteilen sollten wir für unsere zweite Etappe bis Oktober warten.
Auch Elke Bitzer von Fotografische-Reisen-und-Wanderungen war in der Gegend aktiv. Gibt man auf Ihrem Blog Rotweinwanderweg als Suchbegriff ein, so findet man 12 Beiträge. Da sollte sicher was passendes dabei sein.
Diese Liste könnte ich wohl noch um ein knappes Dutzend weitere Einträge erweitern, möchte es aber jetzt einfach mal dabei belassen.
Mein Fazit : Schöner, abwechslungsreicher Wandertag. Bei besserem Wetter kann es auf der Strecke recht voll werden.
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Hallo Helmut,
Der Rotweinwanderweg hat zu jeder Jahreszeit seinen Reiz, aber der Herbst ist mir in den Weinbergen die liebste. Auf den Streckenabschnitt zwischen Dernau und Ahrweiler könnt ihr euch freuen, denn er ist sehr viel uriger als die erste Etappe und vor allem mit weniger Asphaltwegen.
Vielen Dank fürs Nennen und Verlinken meines Blogs und natürlich dein Lob!
Gruß
Aurora