Unsere letzte Wanderung im Teutoburger Wald ging, wie der Name schon andeutet, durch den Wald. Mein Wanderführer für diese Gegend hat im Anhang eine schöne Tabelle zur Charakterisierung der dort wiedergegebenen 40 Wanderungen. 90-% davon werden dort als „schattig“ angegeben.
Wanderkarte
So etwas suchten wir für heute nicht. Da wir uns eh vorgenommen hatten das Kloster Corvey zu besuchen, war ich froh das ich für Höxter im Internet einen schönen Altstadtrundgang fand. Diesen kombinierten wir einfach mit einer Wanderung entlang der Weser nach Corvey.
Wir parkten auf der Höxter gegenüberliegenden Weserseite auf dem Floßplatz. Dort bekommt man immer was und man braucht nicht in der Altstadt rum zu kurven um einen Platz für seinen fahrbaren Untersatz zu finden. Darüber hinaus kann man beim Überqueren der Weserbrücke noch die tolle Aussicht auf den Fluß und den Ort genießen.
Den Rundgang im Ort machten wir dann entgegengesetzt zum Uhrzeigersinn. Höxter ist ein richtig schönes, altes Städtchen mit viel Fachwerk und einer schnuckeligen Fußgängerzone. Nach einer Runde durch die Altstadt kamen wir an der Weser an und wanderten noch etwa 500 m am Fluss entlang bevor wir nach rechts in Richtung Ringwall abbogen. Auf diesem baumbestandenem Wall umquerten wir dann die ganze Altstadt bis wir wieder an der Weser ankamen.
Am Fluß wanderten wir danach in Richtung Corvey. Wem das zu lang ist, der kann natürlich auch mit dem Wagen dorthin fahren. Uns machte es aber nichts aus, auch wenn wir auf dem Rückweg das gleiche Teilstück nochmals laufen mußten (siehe Karte am Ende).
Kloster Corvey hat seit 2014 den UNESCO Status als Weltkulturerbe. Wie von allen derartigen Stätten in NRW gibt es hervorragende 360° Panoramen die mich immer wieder begeistern. Gerade für die Kirche lohnt es sich derzeit besonders, da bei unserem Besuch hier einiges in Renovierung war und gar nicht so recht betrachtet werden konnte.
Neben dem berühmten Westwerk der Kirche aus früher, karolingischer Zeit besuchten wir auch den kleinen, nebenan liegenden Friedhof mit dem Grabmal von Hoffman von Fallersleben der die letzten 14 Jahre seines Lebens hier als Bibliothekar verbracht hat.
In einem Innenhof des Klosters machten wir eine kleine Pause. In der Hofmitte standen einige große, blühende Bäume die sich bei näherem Hinsehen als Magnolien entpuppten. Ein Gärtner der vorbei kam erklärte uns, das das mit der späten Blüte nicht so ungewöhnlich sei. Es hätte kürzlich geregnet und dadurch würden die eigentlich erst für das nächste Frühjahr vorgesehenen Knospen verfrüht zur Blüte kommen.
Nach unserer Pause zogen wir weiter durch die heute als Museum zugänglichen Räumlichkeiten der barocken Klosteranlage. In Armut lebten die Klosterherren dort sicher nicht.
Am besten fand ich die Bibliothek mit ihren vielen Büchern. Nicht nur die Anzahl und die Vielfalt der unterschiedlichsten Titel beeindruckte uns, sondern auch die zahlreichen, ausgestellten Prachtexemplare mit Handzeichnungen und Handkolorierungen. Alles was heute per klick-klack schnell mit der Kamera aufgenommen wird, wurde damals mühevoll in Handarbeit aufgemalt. Ich denke dabei besonders an die zahlreichen Tier- und Pflanzen Darstellungen aus Südamerika.
Etwas erschlagen kamen wir dann aus dem Museum raus und wollten uns im Museumskaffee Kaffee und Pflaumenkuchen gönnen. Bei näherem Hinsehen entpuppte sich der Kuchen aber als stark „staub verdächtig“ und den Kaffee hatten sie nur im Papp-Bechern.
Das war dann doch nichts für uns und so zogen wir entlang der Weser zurück zur Brücke die wir dann gleich in Richtung Parkplatz überquerten…
Fazit : Angenehme Verbindung zwischen Kultur Trip und Spaziergang / Wanderung.
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