Da der Wetterbericht Sonne pur vorhersagte, war uns eher nach einer kürzeren Waldwanderung zu Mute.
Wanderkarte
Daher wählten wir aus meinem Rother Westerwald eine Runde bei Bad Honnef aus (Nr. 47). Sie startete an der dortigen Jugendherberge die im Ortsteil Selhof liegt und die über einige kleinere, enge Sträßchen zu erreichen ist. An der wegen Corona noch geschlossenen Herberge nutzten wir deren Parkplatz und starteten dort unsere Wanderrunde entgegengesetzt dem Uhrzeigersinn.
Nach einem kurzen Wegstück vorbei an gelb beblumten Wiesen erreichten wir bald den Wald, der hier als Laubwald relativ licht war. Erster Anlaufpunkt war ein Aussichtspunkt namens „Eifelblick“ der laut Führer einen Blick ins Rheintal und bei klarer Sicht bis in die Eifel bieten sollte. Eine klare Sicht hatten wir, allerdings nur auf mittlerweile hoch gewachsene Bäume die uns die Aussicht versperrten. Etwa einen guten Kilometer weiter konnte ich zwischen den Bäumen hindurch einen kleinen Fernblick erhaschen (siehe eines der vorstehenden Bilder).
Da der Laubwald ziemlich hell war, grünte und blühte es hier recht hübsch und ich fand Gelegenheit die ein oder andere Blüte abzulichten. Dieses Mal benutzte ich meine „Pflanzenerkennungssoftware“ Flora Incognita auf dem Handy vor Ort. Voraussetzung ist allerdings eine ausreichende Internetverbindung damit aus den gemachten und zu übertragenden Handy-Bildern eine Zuordnung erfolgen kann. Ohne die Hilfe des Programmes wären wir nie darauf gekommen das es sich bei zweien der Bilder um Ruprechtskraut bzw. um eine Große Sternmiere gehandelt hat.
Nach etwa 3 – 4 Kilometern machte die Route einen kleinen „Side-Step“ und uns bot sich die Gelegenheit den Leyberg (359 m) zu erklimmen. Der Weg führte am Ende über Basaltsteine steil aufwärts und war nur noch bedingt Ü60 tauglich. Irgendwann (siehe eines der nachfolgenden Bilder) unterdrückte ich das Kind im Manne welches mich aufwärts trieb und hörte auf die Stimme der Vernunft bzw. der von meiner Petra und kehrte um. Vorher strecke ich noch die Kamera mit beiden Händen über Kopf und machte ein Bild zwischen zwei Bäumen hindurch von der angepriesenen Aussicht.
Zurück auf dem Hauptweg setzten wir dann die Waldwanderung fort. Dabei durchquerten wir auch einige ehemalige Nadelwaldgebiete bzw. das was der Borkenkäfer davon übrig gelassen hatte. An der Mäcki Hütte machten wir unsere Mittagspause. Übrigens Pause : unterwegs mangelt es nicht an Bänken die zur Rast einladen. Einkehrmöglichkeiten gibt es aber nicht, also muß die Marschverpflegung mitgenommen werden.
Unterwegs trafen wir mehr Radfahrer als Wanderer. Die Strecke kann durchgängig mit dem Rad oder auch einem Kinderwagen absolviert werden. Einen Wandersmann den wir trafen möchte ich aber nicht unerwähnt lassen. Er war trotz seines riesigen Rucksacks zügig unterwegs. Wir unterhielten uns kurz. Er wanderte von Wachtendonk (bei Venlo) bis nach Wiesbaden. Unterwegs wurde gezeltet, was wegen der Corona bedingten Schließungen von Hotels, Pensionen etc. gar nicht anders geht. Zwischen Venlo und Bonn lief er bis zu 40 km am Tag. Da sage ich nur Hut ab, bei mir wandern nach 15 km die Hüften langsam in Richtung Schultergelenke und die Füsse kommen mir wie die eines Elefanten vor.
Nach gut 8 km kamen wir wieder an unserem Wagen an und statt die Heimreise anzutreten machten wir noch einen kleinen Ausflug an den Rhein. Als Ziel für das Navi gab ich den Bahnhof von Bad Honnef an und an der dortigen Stadtbahn fanden wir erneut einen kostenlosen Stellplatz. Bei Bad Honnef gibt es mit dem Grafenwerth eine vorgelagerte Insel die per Brücke erreicht werden kann. Wir vertraten uns dort noch etwas die Füsse und genossen den tollen Ausblick auf den Rhein und den Drachenfels (siehe Beitragsbild).
Fazit : Wenn es wegen ausgiebigem Sonnenschein mal etwas schattiger sein soll so ist man dieser Wanderung bestens bedient.
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