Für den Sonntag hatten wir uns was Kürzeres ausgesucht. Aus dem Wanderführer des Kölner Stadtanzeigers Wandertag 20 Lieblingstouren ….. war es die Nr. 20, eine Rundwanderung ausgehend von Marienberghausen im Oberbergischen Kreis.
Wanderkarte
Die Anfahrt betrug für uns aus Leichlingen 62 km, wobei der größte Teil über die Autobahn erfolgte. Das Ganze ging daher in vertretbarer Zeit vonstatten. Wir starteten in Marienberghausen in der Humperdinckstraße, die nach dem bekannten Komponisten benannt ist. Dieser verbrachte einen Teil seiner Freizeit in Marienberghausen und hat angeblich sein bekanntestes Werk, die Märchenoper Hänsel und Gretel, hier geschrieben.
Wir wanderten die Runde im Uhrzeigersinn, machten aber schon gleich nach 100 Metern an der evangelischen Kirche einen Stop um sie von innen zu besichtigen. Die Kirche ist eine der „bunten Kirchen“ des Bergischen Landes die alle für ihre Wandmalereien bekannt sind.
Der Gottesdienst war wohl gerade vorbei, denn auf dem Altar lag noch die Bibelstelle der Predigt offen. Neugierig wie ich war, schaute ich mal nach. Dort stand sinngemäß : „Gott der Herr schickte seinen Sohn nicht um die Menschen zu bestrafen, sondern um sie zu retten.“ So einen könnten wir zur Zeit dringend wieder mal gebrauchen kam mir dabei in den Sinn.
Eher spazierend als wandernd verließen wir den Ort und machten dabei das ein oder andere Foto. Vor einem Haus stand ein ca. 120 cm hohes rosarotes Glücksschwein, ein anderer Einwohner hatte eine Satellitenschüssel mit dem Logo von Borussia Dortmund versehen und bei seinem Nachbarn hing noch die Bettwäsche mit Farben und Logo des 1.FC Köln über der Veranda.
Das erste Örtchen das wir erreichten hieß Hasenberg. Hasen bekamen wir hier nicht zu Gesicht aber einige Hühner liefen uns über den Weg und auch blühende Weidenkätzchen an denen sich die Schmetterlinge labten, erfreuten unser Herz.
In der Ferne konnten wir zum ersten Mal das Schloss Homburg mit seiner gelben Fassade in der Sonne leuchten sehen. Die Wegmarkierungen mit dem Motto Schlossblick hatten darauf hin gedeutet. Allerdings war das Schloss schon recht weit weg und ich mußte das Zoom bis zum Anschlag (120 mm) drehen und anschließend noch massiv digital vergrößern um zu einem vorzeigbaren Bild zu kommen.
Hinter Erlinghausen überquerten wir zum ersten Mal die Hömburger Bröl (ein Bach) und wanderten auf der anderen Seite durch den Wald in Richtung Heddinghausen. Apropos Wald : auch hier hatte der stark unter dem Borkenkäfer bzw. den beiden letzten dürren Jahren gelitten und es war nicht mehr so viel davon übrig. Allerdings : so schlimm wie bei meiner letzten Wanderung bei Wipperfürth war es hier nicht. Offensichtlich war der Laubwaldanteil hier etwas höher.
Kurz vor Heddinghausen machten wir am Waldrand auf einer Bank mit Aussicht unsere Mittagspause. Hier war auch die einzige Stelle an der uns andere Wanderer / Spaziergänger begegneten, ansonsten ist die Gegend wohl auch Sonntags nicht überlaufen.
Hinter Heddinghausen ging es abwechselnd über offenes Gelände und gelegentlichen, lichten Wald zurück ins Tal der Homburger Bröl, die bei Grünthal erneut überquert wurde. Anschließend dann wieder bergauf zurück in Richtung Marienberghausen. Bevor wir dort in den Ort kamen hatten wir erneut eine schöne Aussicht auf Schloss Homburg.
Im Hotel „Zur Post“, in Sichtweite der Kirche, machten wir einen kurzen Einkehrschwung. Schon kurz nach dem Start der Wanderung hatte ich dort auf der Speisekarte den Apfelkuchen bemerkt. Den gönnten wir uns dann beide, ich mit Sahne. Da wir noch Schloss Homburg besichtigen wollten, zogen wir zügig weiter.
Von Marienberghausen bis zum Schloss Homburg sind es gerade mal 6-7 km. Daher bietet sich eine Besichtigung an, zumal es dort auch noch eine Fotoausstellung geben sollte. Um etwa halb 5 Uhr kamen wir dort an und die meisten Besucher kamen uns schon entgegen, um 18 Uhr enden die Besichtigungsmöglichkeiten. Die 6 Euro Eintritt waren gut angelegt und wir starteten mit der Besichtigung des Schlosses.
Dort gibt es eine feste Ausstellung die sich mit der Geschichte des Schlosses und des damit verbundenen Homburger Ländchens beschäftigt. Dies fanden wir so informativ das wir gut eine Stunde dort verbrachten, wobei ich schon drängelte wegen der Fotoausstellung. Als wir fast durch waren, bemerkte ich noch einen Hinweis auf den Burgturm. Da mußten wir natürlich auch noch rauf. Den sollte man auch nicht auslassen denn man hat von dort oben eine fantastische Aussicht über die ganze Gegend.
Unten angekommen stürzte ich mich noch kurz in die Fotoausstellung die im Museumsneubau untergebracht war. Ich fand sie ganz nett aber eigentlich hatte mir die Ausstellung im Schloss besser gefallen und es war ein wenig Schade das wir dort nicht so viel Zeit hatten.
Mittlerweile war es auch fast schon 6 Uhr und wir waren die letzten Besucher als wir uns auf machten für die Rückfahrt. Dabei profitierten wir von der fortgeschrittenen Stunde, denn der Hauptreise Schwung der Sonntagsausflügler war schon durch.
Fazit : Schöne abwechslungsreiche Wanderung die unbedingt mit einem Besuch von Schloss Homburg kombiniert werden sollte. Der Einkehrschwung erfolgt am besten in Marienberghausen, denn ein sonst von uns gerne besuchtes Museumskaffee sahen wir nicht.
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Hier wanderte ich 13.2 km im September 2018. Bei dieser Wanderung kam ich erstmal an Schloss Homburg vorbei und konnte auch einen Aussichtsturm besteigen. Die Strecke sollte nur mit Navi gelaufen werden und an einer Stelle muß man etwas vom Track abweichen. Aber : lohnenswert.