Nachdem wir in unserem gerade zu Ende gegangenem Urlaub an der Ostseeküste wanderten, wurde es nun Zeit auch wieder mal in heimischen Gefilden zu „wandeln“. Für Juni hatten wir ein 9 Euro Ticket und so suchte ich mir gezielt eine Wanderung aus, bei der die Anreise mit der Bahn erfolgen konnte.
Wanderkarte
Der von uns abonnierte Kölner Stadtanzeiger empfiehlt, meist im Magazinteil, vielfach Wanderungen deren Ausgangspunkte mit dem ÖPNV erreicht werden können. Diese Empfehlungen gibt es auch in Buchform in bis jetzt drei kleinen Bänden. Aus dem dritten Band stammt der hier beschriebene Keltenweg in Bad Breisig (Tour 20).
Natürlich kann man im Prinzip vieles mit dem ÖPNV erreichen, aber bei 2 mal Umsteigen mit der Bahn und anschließend noch 2 verschieden Buslinien hört das Vergnügen dann doch auf. Was unsere Toleranzschwelle bezüglich der Anfahrt anbelangt so sei ganz klar gesagt das die bei „einmal Umsteigen und nicht mehr“ ihre Grenze erreicht. Auch sollte die Anfahrt nicht länger als 2 Stunden dauern (mit dem PKW liegt mein Limit bei ca. einer Stunde Anfahrt für eine Tageswanderung).
Damit wäre die hier gewanderte Route mit dem PKW „draußen“. Statt dessen fuhren wir nach Leichlingen an den Bahnhof und parkten im park-ride. Die RB48 nach Köln hatte ca. 10 Min. Verspätung, was aber gar nichts machte da wir nunmehr nur noch 10 Min. statt 20 Min. auf den Folgezug warten mußten. Dies war der RE 5 der bis nach Mainz fährt. D.h. mit einmal Umsteigen könnte man die gesamte Wanderregion Mittelrhein abdecken. Nach etwa 2 Stunden kamen wir in Bad Breisig an. Wir hatten in beiden, gut gefüllten Zügen auf Anhieb einen Sitzplatz gefunden und konnten uns unterwegs entspannt die Gegend anschauen.
Als Planungstool kann ich den DB-Navigator nur wärmstens empfehlen. Die Handy-App der Deutschen Bundesbahn zeigt alle Verbindungen an, auch Busverbindungen werden berücksichtigt.
Vom Bahnhof aus mußten wir noch ca. 500 m laufen (siehe Karte) bis wir zu der Römertherme kamen an der die Route „offiziell startet. Römertherme will nicht bedeuten das hier schon die Römer kurten. Die siedelten hier zwar auch schon, aber alle Quellen des Kurortes Bad Breisig wurden erst im letzten Jahrhundert künstlich erschlossen (gebohrt).
Der Wanderführer hatte uns in der Wegbeschreibung schon etwas gewarnt, der Aufstieg auf den „Hahn“, so heißt der Berg, sei recht steil. „Da soll ich rauf ?“ meinte Petra zunächst. Sie sah es dann aber doch als Trainingseinheit für unseren geplanten Urlaub in Südtirol an. In Serpentinen ging es aufwärt durch den Wald.
Unterwegs hatten wir an einigen Stellen eine schöne Aussicht auf das Rheintal. Im Vordergrund Bad Breisig und im Hintergrund Bad Hönningen auf der anderen Rheinseite. Dort gibt es eine größere Industrieanlage deren hoher Schornstein weißen Wasserdampf ausstieß.
Am schönsten Aussichtspunkt steht eine schöne Schaukel von der aus man den Blick auf das Rheintal genießen kann. Danach handelt es sich überwiegend um eine Waldwanderung. Unterweg gibt es genügend Bänke und auch 2 Schutzhütten. Nach einer Schleife durch den Wald beginnt dann der Abstieg nach Bad Breisig. Dieser ist weniger steil und ganz angenehm zu laufen. Oberhalb eines Märchenparks gibt es noch einen Aussichtspunkt an dem wir unsere Mittagspause machten.
Unten in Bad Breisg angekommen mußten wir zunächst die Bahn unterqueren und gelangten nach Überquerung der vielbefahrenen B9 in den nördlichen Ortsteil, den wir schnurstracks gerade aus in Richtung Rhein durchquerten. Mittlerweile hatte sich das Wetter auch deutlich verbessert und die Sonne kam zum Vorschein.
Die Rheinpromenade ist recht schön und macht dem Kurort alle Ehre. Ein Restaurant-Cafe-Eissalon etc. etc. reihte sich an den anderen. Gar nicht so leicht „das Richtige“ zu finden. Gegen Ende der Promenade entschlossen wir uns endlich und bestellten uns Café und Kuchen. Dieser war gar nicht so nach unserem Geschmack, einfach viel zu süß. Etwas Buttercreme war auch noch dabei. Nur die Aussicht die war bestens.
Gegen Ende der Café-Pause wurde ich schon wieder etwas unruhig, da ich im DB-Navigator die Abfahrtszeit unseres Regionalexpresses nachgeschaut hatte. So machten wir uns auf den Weg zum Bahnhof und warteten dort auf unseren Zug. Trotz einer angekündigten Verspätung war er pünktlich. Auch der Anschlusszug im Kölner Hauptbahnhof verließ diesen pünktlich in Richtung Leichlingen. Am Bahnhof und in der RB 48 war es sehr voll und allerlei Volk war unterwegs.
Bei jedem Halt mußte der Lokführer darauf hinweisen das man sich von dem Türbereich entfernen sollte, da diese sonst nicht schließen und der Zug nicht losfahren kann. Klar, das der dann nicht ganz so pünktlich sein kann.
Fazit : Zum Glück wurde das Wetter am Nachmittag etwas besser. Das nächste 9 Euro Ticket für den Monat Juli kaufte ich am nächsten Tag.
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