Wir verbrachten 1 Woche im Virgental in Ost-Tirol.
Unser letzter Urlaub in den Bergen hatte uns in die Schweiz und auch nach Chamonix in Frankreich geführt. Dort war die Landschaft zwar sehr spektakulär, aber alles war total überlaufen. Wieder zu Hause empfahl mir ein damaliger Arbeitskollege : „Fahrt doch mal nach Tirol in das Virgental. Dort ist es ruhiger weil es da keinen riesen Ski-Zirkus und auch keine Bergbahnen gibt“.
Und so buchten wir eine Woche Übernachtung mit Frühstücck im Bonte House in Virgen. Als Wanderführer hatte ich mir den Rother Osttirol Nord besorgt, damals noch ohne GPS-Tracks.
1. Von der Wetterkreuzhütte auf dem Lasörling-Höhenweg
Wir hatten uns die Wanderung 29 aus besagtem Führer ausgesucht. Da die 11 h lang war und über 1750 Höhenmeter ging, entschieden wir uns für eine Teilstrecke. Von Virgen aus ging es mit dem Hüttentaxi zu der auf 2106 m Höhe gelegenen Wetterkreuzhütte.
Von dort aus wanderten wir auf dem Lasörling-Höhenweg einfach los. Einen Termin für die Rückfahrt von der Wettersteinhütte aus hatten wir schon ausgemacht. Wir liefen bis hinter die Zupalseehütte (siehe Beitragsbild). Unsere Wanderung ging etwa 6 km weit bis wir den Rückweg antraten. Alles war oberhalb der Baumgrenze mit phantastischen Ausblick auf Berg und Tal.
2. Umbalfälle und Abstecher zur Stoanalm
Am Talende des Virgentales liegen die Umbalfälle. Hier wurde ein Wasserschaupfad angelegt. Es handelt sich dabei um eine einfache, kurze Wanderung mit etwa 270 Höhenmetern von etwa 2 Stunden Dauer. Wir fuhren mit dem Wagen bis Ströden und parkten dort. Die Wasserfälle sind im Frühjahr sicher noch spektakulärer. Wir waren im September da, als deutlich weniger Wasser runter kam. Trotzdem ist es auf alle Fälle einen Besuch wert, ein Stativ sollte man mitnehmen. Ich hatte meins mal ausnahmsweise dabei.
Nach 2 Stunden waren wir noch nicht so ganz ausgelastet und starteten daher von Ströden aus noch einen Ausflug zur Stoanalm, wo wir uns dann zur Belohnung mit einem Apfelstrudel etwas stärken konnten. Auf dem Rückweg, schon im Wagen, sahen wir bei Hinterbichl eine malerische Kabel am Hang. Da musste ich auch noch hin, zumal man bis zum Gasthof Groderhof mit dem Wagen fahren konnte. Von dort waren es dann nur noch etwa 100 m :
3. Essener und Rostocker Hütte
Die nächste Hütte wollten wir uns per Pedes erlaufen. Von dem uns bereits bekanntem Parkplatz am Talende in Ströder starteten wir zur Essener und Rostocker Hütte. Auch die erste Viertelstunde zur Stoanalm war uns ja schon bekannt. Danach ging es dann schon etwas weiter den Berg hinauf, ca. 800 Höhenmeter hatten wir zu überwinden.
Nach 2 Stunden kamen wir auf 2208 m an, machten erst mal Pause und genossen das Bergpanorama. Die Hütte ist sehr schön gelegen und kann auch als Ausgangspunkt für weitere Wanderungen benutzt werden. Wir jedoch stiegen wieder ab, zumal Petras Knie unliebsam um seine Aufmerksamkeit warb.
4. Großglockner Hochalpenstrasse
Der nächste Tag war Wanderpause angesagt wegen dickem Knie, aber auch mir steckte die Wanderung vom Vortag noch in den morschen Knochen. Daher beschlossen wir eine Rundreise auf der Großglockner Hochalpenstrasse zu machen.
Unterwegs gab es einem Alpengarten an dem wir uns etwas die Füsse vertraten und ich die Gelegenheit für einige Pflanzenbilder nutzte.
5. Zum Kals-Matreier-Törl Haus
Für die nächste Wanderung nahmen dann eine Seilbahn zur Hilfe. Von Matrei aus fuhren wir mit einer Gondel zum Goldried hoch. Von dort konnte man ohne großartige Steigung oberhalb der Baumgrenze eine Wanderung zum Kals-Matreier-Törl Haus machen.
Dabei hatten wir die ganze Zeit eine hervorragende Aussicht. Am Ziel angekommen machten wir erst mal eine kleine Pause. Anschließend wanderten wir noch weiter zum Bergrestaurant Blauspitz, der Gipfelstation einer Seilbahn von Kals am Großglockner. Im Winter ist das wohl ein tolles Ski-Gebiet. Zum Wandern sieht es halt nicht so schön aus, deshalb machten wir dort schnell kehrt und liefen zurück zur Bergstation Goldried.
6. Talwanderung zum Rabenstein
Am letzten Tag verschlechterte sich das Wetter deutlich. Die Berge hingen in den Wolken, und selbst im Tal zog ab und an mal eine Wolke durch. Begleitet war das Ganze von einem leichten, gelegentlichem Nieselregen. So beschlossen wir für den Abschluss einen Spaziergang zum Rabenstein, einer Burgruine leicht oberhalb von Virgen, zu machen.
Wir waren die einzigen Wanderer unterwegs, außer einigen Schafen bekamen wir kein Lebewesen zu Gesicht. Am nächsten Tag wurde es nicht besser, was uns aber nicht störte da wir eh nach Hause fahren wollten / mußten.
Fazit : Alles in allem eine überaus gelungene Woche. Das Virgental kann zum Wandern nur empfohlen werden.
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