Rheinland-Pfalz Wandern Westerwald

Rundwanderung zwischen Erpel und Unkel am Rhein

Panoramatour am Rande des Westerwaldes

AUTOR : Helmut Wegmann            GESCHÄTZTE LESEZEIT : 4 Minuten, 25 Sekunden

   Ausblick von der Erpeler Ley auf die Rheinebene

Lange hatte ich auf ihn gewartet, den Rother Wanderführer Westerwald. Als er dann letzten Samstag kam, seine Neuauflage hatte sich um ca. 2 Jahre verzögert, wollte ich sofort die entsprechenden Tracks runter laden um eine der 50 Wanderungen zu machen.

Gelaufen am        :
2021-03-02 (Dienstag)
Start                     :
10:40
Streckenlänge     :
13.2 km
Steigung              :
380 m (↓↑)
Eingabe f. Navi   :
Kasbach, Bürgerhaus (bei Google-Maps)
GPX Track            :
Parken                 :

Meine Enttäuschung war groß als ich feststellen mußte, das auf der angegebenen Website nichts zu finden war. Also schrieb ich noch am Wochenende den Verlag an und bat um Klärung. Eigentlich befürchtete ich, daß ich mich etwas gedulden müßte. Um so überraschter war ich, als ich schon am Montagmorgen eine erste Rückmeldung erhielt. So richtig perplex wurde ich, als am Nachmittag eine zweite Mail eintrudelte in der im Anhang alle Tracks übersendet wurden.

Also nichts wie los. Ich suchte mir die Wanderung Nr. 46 an der Erpeler Ley aus und startete am nächsten Morgen. Petra mußte ich zurück lassen, da sie von der „Hexe gebissen“ worden war und erstmal ihren Rücken auskurieren wollte.

Die Wanderung startet in Kasbach am Bürgerhaus wo es einige Parkplätze gibt und ich noch ein Plätzchen fand. Am Wochenende könnte das aber eng werden und man könnte gezwungen sein an einer anderen Stelle in die Rundwanderung einzusteigen.

Gleich zu Beginn geht es, erleichtert durch zahlreiche Treppenstufen, recht steil den Berg hinauf in Richtung Erpeler Ley. Danach hatte ich das „härteste“ Teilstück hinter mir. Also schon ein starkes Argument die Runde so wie vorgeschlagen zu erwandern.

Oben auf der Erpeler Ley gibt es eine große Freifläche, ein Restaurant und ein kleines Tiergehege. Tiere sah ich nicht, das Restaurant hatte natürlich wegen Corona geschlossen. Ein kleiner Kiosk war allerdings geöffnet und bot Getränke und kleinere Speisen für den hungrigen Wandersmann an. Ich genoss die grandiose Aussicht auf den Rhein mit der gegenüberliegenden Stadt Remagen und machte einige Fotos. Dabei schien mir die um 11 Uhr schon recht hoch stehende Sonne glatt entgegen.

Wer Wert auf besser Bilder legt, sollte morgens früher oder am Spätnachmittag kommen. Die Erpeler Ley ist auch mit dem Auto erreichbar so daß man einen kleinen Aussichts- bzw. Fototrip auch ohne 13 km Wanderung machen.

 
Blick von der Erpeler Ley auf Remagen mit dem alten Brückenkopf
Aussicht von der Erpeler Ley stromaufwärts
Felder kurz vor Orsberg
Pferdehof in Orsberg
Aussicht über Unkel auf die andere Rheinseite vom Stux
Orsberg im Hintergrund vom Rhein aus gesehen

Nachdem ich meine Fotostrecke „im Kasten“ hatte, wanderte ich auf gleicher Höhe weiter zu dem Örtchen Orsberg. Zunächst noch auf breitem Waldweg, später über einen asphaltierten Feldweg. Hinter Orsberg ging es dann wieder den Berg hinab bis oberhalb des Örtchens Heister. Hier gibt es die Burg Vilzelt die ich mir anschauen wollte. Die ehemalige Wasserburg muss wohl glanzvollere Zeiten gehabt haben. Auf mich machte sie eher den Eindruck eines gut in Schuss gehaltenen Herrenhauses. Dieses wird privat genutzt und kann daher nicht besichtigt werden.

Für mich hieß es dann wieder : bergauf. Durch den Wald erreichte ich Stuxx, einen weiteren Aussichtspunkt über das Rheintal, wenn auch nicht so spektakulär wir die Erpeler Ley.

Der Führer erwähnte einen künstlich angelegten Wasserfall. Den mußte ich natürlich auch sehen. Hier fällt der Mühlenbach etwa 7 m in ein künstlich angelegtes Becken. Hinter dem Wasserfall wanderte ich, anders als vorgesehen, nicht auf den Hauptweg zurück sondern nahm eine Abkürzung entlang der Kreisstrasse die mich zum Ortseingang von Unkel brachte.

 
Anleger der Köln-Düsseldorfer in Unkel
Gefängnisturm an der Uferpromenade in Unkel
Tankschiff auf dem Rhein hinter Unkel
Am Rheinufer zwischen Unkel und Erpel
Erpel mit der Erpeler Lei im Hintergrund

In Unkel erreichte ich den Rhein am oberen Ortsende auf der Höhe des Köln-Düsseldorfer Schiffsanlegers. Die Ausflugsdampfer fuhren natürlich nicht. Das Fahrkartenhäuschen war aber geöffnet und versuchte seine traurige wirtschaftliche Lage durch den Verkauf von Getränken und Imbissen etwas aufzubessern. Da die auch Bratwürstchen im Angebot hatten mußte ich natürlich zuschlagen. Ich setzte mir meine Maske auf, erstand eine Wurst mit Brötchen und Senf. Zum Verzehr mußte die Maske natürlich wieder runter und so nahm ich auf einer Bank Platz. Im Gegensatz zur Düsseldorf Rheinpromenade gab es hier noch kein Verweilverbot und ich konnte meine Wurst in der Sonne genießen.

Brückenkopf der Ludendorfbrücke mit Erpeler Ley im Hintergrund

Frisch gestärkt wanderte ich anschließen auf der Uferpromenade stromaufwärts. Unkel hätte sicherlich noch einiges zu bieten um dort zu verweilen. So gibt es ein Willy Brandt Zentrum, ein kleines Museum im Gefängnisturm und eine schöne Altstadt mit diversen Weinlokalen. Leider alles geschlossen. Nur die Fähre nach Remagen war in Betrieb.

Die Promenade und der sich anschließende Rheinuferweg in Richtung Erpel war gut bevölkert mit Spaziergängern, Joggern, Radfahrern und „Gassi-Gehern“, ohne aber überfüllt zu sein.

Bei Erpel kam ich an den Resten der früheren Eisenbahnbrücke vorbei die im II. Weltkrieg traurige Berühmtheit erlangte. Die Erpeler Ley mit ihren Basaltfelsen kann man hier von unten bewundern. Von der Brücke aus waren es noch ca. 1.5 km bis zu meinem Wagen. Bei der Rückfahrt hatte ich etwas Pech da ich kurz vor dem Heumarer Dreieck eine knappe halbe Stunde im Stau verbrachte.

Fazit : Sehr abwechslungsreiche Wanderung die nur empfohlen werden kann.

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  1. Ulla Rämer

    Schöne Bilder hast du gemacht. Die Erpeler Lay haben wir bisher nur von unten gesehen.

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