Meine letzten Wanderungen im Wald fanden alle rechtsrheinisch im Bergischen Land statt. Hier sind die Wälder schon seit einiger Zeit nicht mehr das was sie früher mal waren. Überall trifft man auf tote, gerodete Flächen. Was der Borkenkäfer stehen ließ fiel dem Sturm zum Opfer. Daher zog es mich auf die andere Rheinseite, da dort die Waldschäden sichtbar niedriger sind.
Wanderkarte
In dem Wanderführer des Kölner Stadtanzeigers Wandertag 20 Touren für den Urlaub vor der Haustür beschreibt die Nr. 17 eine Waldwanderung bei Rheinbach, die sollte es heute sein. Die Anfahrt war mit 73 km für mich noch vertretbar. In Rheinbach gibt es vor dem Glasmuseum einen großen Parkplatz an dem ich starten wollte. Der ist gebührenpflichtig und ich mußte mir in einer nahegelegenen Apotheke erst mal Kleingeld besorgen, Scheine wurden nicht akzeptiert. Zwischendurch parkte ich für 20 Min. umsonst. Das geht dort, wie mir eine nette junge Dame am Parkticketautomaten mitteilte.
Rheinbach hat eine lange Geschichte hinter sich, es gibt noch Reste einer alten Stadtmauer und 2 Wachtürme. Am Wasener Turm können die Rest der Stadtmauer bestiegen werden, von dort entstand das Bild der Martinstraße an der die Wanderung entlang führt.
Etwa 1 km lang ist der innerstädtische Teil der Rundwanderung, die ich im Uhrzeigersinn durchführte. Danach gelangte ich einem sehr schönen Freizeitpark, in dem es einen kleinen See und diverse Spielplätze gab. Zu Beginn war hier noch nicht viel los, aber als ich den Park verließ konnte man sehen wie viele Jugendliche (es waren noch Ferien) oder Eltern bzw. Großeltern mit kleineren Kindern in den Park zogen.
Am Ausgang des Parks kam ich an den Freizeitbad Monte Mare vorbei. Hier gab es einen riesigen Parkplatz und wer sich die Parkgebühren in der Stadt sparen möchte kann die Wanderung auch von hier starten. Wie ich an den Autokennzeichen erkennen konnte, scheint das Bad überregionale Bekanntheit zu haben.
Hinter dem Schwimmbad wanderte ich an einem Kasernengelände der Bundeswehr entlang in Richtung Wald.
Im Wald angekommen fand ich dort zahlreiche, überwiegend breite Wege vor. Es gibt dort einige ausgeschilderte Wanderwege. Meine Strecke folgte häufig, aber nicht durchgehend, einer Waldroute Rheinbach. Aber auch Wanderwege des Eifelvereins (z.B. ein Krönungsweg) waren vertreten. Wegen der vielen verschiedenen Wege sollte man eine Karte bzw. ein Wandernavi dabei haben.
Meine Erwartungen bezüglich der fehlenden Brachflächen wurden zum Glück bestätigt. Es handelte sich größtenteils um Laubwald der hier, zumindest für mich nicht erkennbar, durch Borkenkäfer, Sturm oder ähnliches nicht geschädigt war.
Es hatte die letzten Wochen nicht geregnet und alle Wege waren trocken. Trotzdem flossen einige kleinere Bäche durch den Wald und an einigen Stellen gab es Teiche oder kleine Seen die mir aber nicht natürlichen Ursprungs erschienen. Am 292 m hohen Beuelskopf erreichte ich nach kurzer mäßiger Steigung den höchsten Punkt der Wanderung. Hier gab es auch eine Schutzhütte mit Rastmöglichkeit.
Kurz vor dem Örtchen Merzbach verließ ich kurz den Wald, wanderte an dessen Rand entlang und hatte Aussicht auf die hügelige Landschaft. Schon bald aber tauchte mein Weg wieder in den Wald ein und verließ diesen erst kurz vor Rheinbach.
Dieses Teilstück bis Rheinbach fand ich am schönsten. Der Boden des lichten Waldes war mit einem Blütenteppich aus Buschwindröschen bedeckt und ich fand auch eine schöne Pausenbank an einem kleinen See um meine Marschverpflegung zu konsumieren. So schön kann Wald sein !!
Gut einen Kilometer vor meinem Ziel verließ ich den Wald. Der Weg führte schnurstracks geradeaus in Richtung Innenstadt. Ich machte jedoch noch einen kleinen Schlenker nach links, um durch den Stadtpark zu wandern. War halt schöner.
Dabei kam ich am Gräbbach vorbei. An dessen Verlauf und an einigen in der letzten Zeit durchgeführten Baumaßnahmen konnte man erkennen das auch Rheinbach von der letztjährigen Flutkatastrophe betroffen war.
Am Ziel angekommen schaute ich noch am Glasmuseum vorbei. Die hatten aber gerade Mittagspause und ich hätte 45 Min. auf die Öffnung warten müssen. So machte ich mich dann auf den Heimweg.
Fazit : Es tat richtig gut wieder mal durch einen intakten Wald zu Wandern.
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