Nordrhein-Westfalen Rheinland-Niederrhein Wandern

Aussichtsreiche Runde zwischen Bonn und Ahrweiler

Windig war es im Drachenfelser Ländchen

AUTOR : Helmut Wegmann            GESCHÄTZTE LESEZEIT : 3 Minuten, 38 Sekunden

   Die Radarkuppel ist im weiten Umkreis zu sehen

Die Ortsbezeichnung Drachenfelser Ländchen sagte mir nichts bis ich in dem Wanderführer Wandertag-Lieblingstouren links und rechts des Rheines darauf aufmerksam wurde. Die Beschreibung der Wanderung Nr. 16 machte mich neugierig auf die mir noch unbekannte Gegend.

Gelaufen am        :
2022-03-11 (Freitag)
Start                     :
10:20
Streckenlänge     :
13.9 km
Steigung              :
244 m (↓↑)
Eingabe f. Navi   :
Berkum Hallenbad (bei Google-Maps)
GPX Track            :
Parken                 :

Die Strecke verläuft in der Gemeinde Wachtberg, diese wurde 1969 durch eine Gebietsreform gegründet, sozusagen aus dem Nichts. Namens gebend war ein Berg der in der Mitte der verschiedenen Teilgemeinden liegt. Hauptort ist Berkum, wo auch die Wanderung am dortigen Hallenbad startet. Ich lief die Runde entgegengesetzt zum Uhrzeigersinn.

Kurz nach dem Start passierte ich das Wasserschloss Burg Odenhausen. Die liegt auf 228 m Höhe und ist die am höchsten gelegene Wasserburg in ganz NRW. Die Burg ist in Privatbesitz und kann nicht besichtigt werden, lediglich ein Foto von außen konnte ich machen.

Hinter Burg Odenhausen wanderte ich ein Stück über offenes Gelände. Das Wetter war sonnig, aber der Wind blies ganz schön heftig. So war es ganz gut das ich alleine losgezogen war. Für Petra wäre das nichts gewesen. Ich war froh als ich am bewaldeten, und somit windgeschützten Wachtberg ankam. Dort statte ich dem dortigen, den Gefallenen der beiden Weltkriege gewidmetem Ehrenmal eine kurze Visite ab.

 
Radom heißt die Schutzhülle für die Radarschüssel
Dieses Mal etwas von Bäumen verdeckt
Mit Maisfeld im Vordergrund - 47 m ist der Durchmesser
Weltraumschrott bis zu 6,3 cm kann noch erkannt werden
Obstanbau mit Radaranlage
Auch noch von weitem sichtbar ist der weiße Golfball

Zum Glück ging es dann zunächst noch etwas weiter durch den windgeschützten Wald. Kurz vor der L123 kam ich dann wieder in offenes Gelände und mußte mich für den größten Teil der weiteren Wanderung durchpusten lassen. Die Gegend scheint recht fruchtbar zu sein und wird intensiv landwirtschaftlich genutzt. Es gibt dort weite Erdbeerfelder die derzeit alle in tunnelartigen Kunststoffröhren verpackt sind.

Nach 3 km Wegstrecke kam ich am Fraunhofer Institut für Hochfrequenzphysik und Radartechnik vorbei. Dieses Institut betreibt das weithin sichtbare Radon, eine riesige Radaranlage die in den 70-er Jahren zu Forschungszwecken in Betrieb genommen wurde. Ursprünglich sollten damit startende Interkontinentalraketen detektiert werden. Dort wurde und wird sowohl zivile als auch militärische Forschung geleistet. 300 Personen arbeiten dort. Unter anderem wird dort auch Weltraumschrott beobachtet. Bis zu 6,3 cm kleine Bruchstücke können mit der Radaranlage sichtbar gemacht werden.

Die weiße, Golfball ähnliche Kuppel ist von überall sichtbar. Bei einer Wanderung auf der anderen Rheinseite habe ich sie sogar vom Petersberg aus sehen können.

 
Mein erstes Foto von der Radarkuppel
Radarkuppel mit dem Siebengebirge im Hintergrund
Erste Frühlingsboten im Drachenfelser Ländchen
Petersberg und Drachenfels sind gut zu erkennen
Ortsteil Züllighoven mit dem Siebengebirge

Meine Wanderung ging weiter über offenes, windiges Gelände nach Werthoven (einem Ortsteil von Wachtberg) und von dort nach Oedingen. Dieses Örtchen liegt schon in Rheinland Pfalz und gehört, wie ich an den Autokennzeichen feststellen konnte, zum Landkreis Ahrweiler. Der Abstecher nach Rheinland Pfalz währte nicht lange, den kurz bevor ich in Züllighoven ankam gelangte ich wieder nach NRW. In Züllighoven wurde ich an jeder Ecke und von fast jedem Vorgarten aus von einem wehrhaften Vierbeiner bekläfft und war froh als ich den Ort hinter mir ließ.

Auf freiem Gelände hatte ich von fast überall eine tolle Aussicht auf das Siebengebirge. Auch wenn das Wetter nicht ganz klar war, es hatte seit 2 Wochen nicht mehr geregnet, konnte ich deutlich den Petersberg und den Drachenfels erkennen.

Erst gegen Ende meiner Runde verschwand das Siebengebirge da mich meine Wanderung durch ein kleines Tal mit anschließendem Anstieg auf den Hohenberg durch den Wald führte. Wegen des Windes knarrte und knirschte es und ich redete mir ein das all die losen Äste und angeknacksten Bäume bei den letzten Stürmen schon zu Fall gebracht worden sein müßten. Umgekippte Bäume sah ich aber keine. Als Optimist sagte ich mir daher : „Die werden schon alle weggeräumt worden sein“.

Wegen des Windes hatte ich unterwegs kein Rast eingelegt und verzehrte meine Butterbrote erst im Auto vor der Rückfahrt. Wegen des am Freitag schon früher einsetzenden Feierabendverkehrs dauerte die Fahrt deutlich länger als auf dem Hinweg.

Fazit : Aussichtsreiche und empfehlenswerte Runde, nur der Wind machte mit etwas zu schaffen.

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