Es war unser 7-ter Urlaubstag an der Ostsee und der Wetterbericht war eigentlich das erste Mal richtig gut. Sonne und vor allem keine Regengüsse wurden uns versprochen. In unserem Wanderführer (Rother Ostseeküste, Nr. 30) wurde eine Wanderung bei Stohl als eine der schönsten Küstenwanderungen an der Ostsee angepriesen.
Wanderkarte
Klar das wir dort hin wollten. Unsere Ferienwohnung lag in Schleswig und von dort waren es 50 km zu fahren. Wegen der kleinen, aber schönen Sträßchen und einer größeren Baustelle in Eckernförde brauchten wir eine knappe Stunde bis wir an dem Strandparkplatz in Stohl ankamen. Lobenswert : die dortigen, super sauberen Toilettenanlagen. Gerne bezahlten wir dafür eine Parkplatzgebühr.
Bis zum Meer wanderten wir etwa 800 m auf naturbelassenen Wegen. Den Hinweg zum Bülker Leuchtturm (unserem heutigen Etappenziel) machten wir oberhalb der Küste entlang der Abbruchkante. Der Pfad ist stellenweise recht schmal und man muß schon etwas aufpassen damit man nicht runter fällt, aber alles definitiv noch Ü70 tauglich. Für das Fahrrad würde ich das allerdings keineswegs empfehlen. Später, auf dem Rückweg, begegneten uns zwei Radwanderer die ihren Drahtesel am Strand entlang schoben.
Die Aussicht über den Strand und das Meer war phänomenal. Das Wasser der Ostsee war so klar das man an den flachen Stellen von oben bis auf den Grund schauen konnte. Gleich am Anfang der Strecke passierten wir eine Antennenanlage der Marine, die offensichtlich auf Langwelle ausgelegt war. Ansonsten gab es viele Rapsfelder und am Ende des Hinweges ging es durch ein Wäldchen.
Kurz vor Erreichen des Leuchtturmes, der aus der Ferne nur schwer ausmachen war da er sich hinter einigen Bäumen versteckte, begann es etwas zu müffeln. Ursache war eine Kläranlage die in das Meer entwässerte. Daher war auch in diesem Bereich das Baden verboten.
Den zwar nicht allzu hohen, aber recht hübschen Leuchtturm hätte ich gerne bestiegen. Laut Aushang sollte das 2 Euro kosten. Ich fragte in dem Leuchtturmcafe nach ob eine Besteigung möglich sei und bekam nur die schmallippige Antwort : „Nö, das geht derzeit nicht“.
Nach einer kleinen Pause in der wir unsere übliche Marschverpflegung verzehrten und dabei die vorbei fahrenden Segelboote bewunderten machten wir uns auf den Rückweg. Der führte am breiten Strand entlang unterhalb der Klippen. Der Weg ist schön aber wegen des Sandes und der vielen Steine doch etwas beschwerlich. Unterwegs sahen wir einige Urlauber die doch tatsächlich im Meer badeten. Muß das kalt gewesen sein !!
Auf Höhe unseres Parkplatzes führte eine Holztreppe wieder nach oben zurück auf die Klippen. Dort fanden wir noch eine Bank für ein Päuschen mit Aussicht über das Meer, bevor wir wieder unseren Wagen erreichten.
Fazit : Wer Küsten- und Strandwanderungen mag sollte diese Runde nicht verpassen.
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