Weder Bus, Auto oder Seilbahn kam für uns heute in Frage. Schön das einige Wanderungen mehr oder weniger direkt von unserer Ferienwohnung aus gestartet werden konnten. Es war ein Sonntag und zweifellos würden viele Wanderer unterwegs sein. Schon vom Küchenfenster unserer Wohnung aus konnten wir sehen wie sie in Scharen loszogen.
Wanderkarte
Wir wollten von Oberstdorf zur Spielmannsau wandern, einer Alm im Trettachtal auf ca. 1070 m Höhe. Wir starteten an der Brücke über die Trettach in der Nähe der Talstation der Nebelhornbahn. Deren Parkplatz kann bei Anreise mit dem PKW genutzt werden.
Die Spielmannsau kann von Oberstdorf aus per Bus mit der Linie 8 erreicht werden. Für den öffentlichen Verkehr ist die Straße jedoch zum Glück nicht frei gegeben.
Der Wanderweg ist einfach, breit und verläuft zu Beginn parallel zur Trettach mit nur geringen Steigungen. Unterwegs kommt man an einigen Ausflugslokalen vorbei, die zum Verweilen einladen. Viele schöne Bauernhäuser ließen mich zu meiner Kamera greifen.
Etwa 2-3 km vor Erreichen der Spielmannsaue trennten sich die Wege der Wanderer und der Radfahrer. Der Wanderweg führte durch den Wald bergauf, er ist für Radfahrer nicht zugelassen. Nach Verlassen des Waldes kamen wir an der Spielmannsau an. Hier gibt es ein Restaurant/Berggasthof, ein Hostel und mehrere Ferienwohnungen.
Das der Gasthof Spielmannsau gut besetzt war, zogen wir noch einen halben Kilometer weiter zur Alpe Oberau, der letzten Einkehrmöglichkeit im Tal. Weiter oberhalb auf der Oberen Mädelalpe liegt noch die Kemptner Hütte, die vom deutschen Alpenverein betrieben wird. Das wären dann aber nochmals 800 m bergauf und somit definitiv außerhalb unserer Möglichkeiten. Um hierhin zu kommen böte sich die Busverbindung zur Spielmannsau an.
Nach einer kurzen Pause, es gab Käsekuchen, traten wir den Rückweg nach Oberstdorf an. Gleich zu Beginn begegnete uns ein Rettungswagen mit LaLüLaLa. 10 Min. später kam ein Rettungshubschrauber in das Tal eingeflogen, der dann etwa 20 Min. später das Tal wieder verließ.
Unser Rückweg verlief zunächst für ca. 2 km entlang der Fahrstrasse auf der wir aufpassen mußten nicht von einem den Berg hinabbrausendem Radfahrer mitgenommen zu werden. Später bogen wir links ab auf einen immer noch breiten Wanderweg, der aber für Radfahrer nur noch ein etwas gemächlicheres Tempo zuließ.
Wir kamen am Hotel Christlessee und dem gleichnamigen See vorbei. Laut Info Tafel ist dies der blaueste See der Alpen. Er wird u.a. durch eine unterirdische Quelle gespeist, die dafür sorgt, daß die Wassertemperatur bei gleichmäßigen 4-6 °C liegt. Dadurch friert der See im Winter nie zu.
Kurz nach dem Christlessee kamen wir am Oberstdorfer Golfplatz vorbei, der ebenso wie das angeschlossene Café im Gegensatz zu unserem Besuch von vor 2 Tagen geöffnet hatte. Hinter dem Golfplatz bog unsere Wanderroute von der Fahrstraße ab auf einen in den Wald hineinführenden Wanderweg. Nach Verlassen des Waldes gelangten wir an den Moorweiher und das dahinter gelegene Moorbad. Das Freibad hatte geöffnet, aber die Wassertemperatur lag mit 20°C weit weg von dem was einem bekennendem Warmduscher wie mir als angenehm empfunden wird.
Als wir dann wieder am Ausgangspunkt unserer Runde ankamen, waren wir 15,7 km gelaufen, was für unsere Verhältnisse eine eher längere Strecke bedeutete. Bevor wir zurück zu unserer Ferienwohnung liefen, machten wir an der Wiese neben der Trettach noch eine kleine Pause und schauten den Paragleitern zu die dort landeten. Gestartet waren die vom Nebelhorn (2224 m).
Fazit : Schöne gemütliche Runde. wegen der Länge sollte man eine gewisse grundkondition mitbringen.
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