In der letzten Zeit wanderte ich meistens in irgendeinem Mittelgebirge. Nun war mir mal nach Flachland zumute. Den Rhein hatte ich auch schon lange nicht mehr gesehen. In einem meiner Wanderführer mit dem länglichem Titel : Köln / Bonn Erlebniswanderungen zwischen den Städten stand noch eine Runde bei Niederkassel aus die ich mir mal raus gesucht hatte.
Wanderkarte
Bei der Anfahrt nach Niederkassel über die A3 / A59 bekam ich es noch mit den Nachwehen des mordendlichen Berufsverkehrs zu tun. Auf den 4 Spuren der A3 herrschte dichtes Gedränge, eventuell sogar noch etwas verstärkt durch den Streik der Lokführer. In Niederkassel fand ich dann einen der letzten Parkplätze und startete die Runde entgegengesetzt zum Uhrzeigersinn.
Der erhoffte Rheinblick in Niederkassel blieb dabei zunächst aus. Zwischen dem Weg, und später dem Deich und dem eigentlichem Ufer, standen hohe Bäume und auch dichtes Gestrüpp versperrte die Aussicht über den Fluss auf das andere Ufer.
Nach etwa 1½ Kilometern ging es vom Deich ab landeinwärts. Obwohl alles plattes Land, so war die Strecke trotzdem recht abwechslungsreich. Zunächst ein kleines Wäldchen, dann ein naturbelassener Feldweg mit Wasserpfützen vom letzten Regenguss und recht häufig Feldwege mit Brombeerhecken am Wegesrand. Da waren dann doch schon einige reife, schwarze Beeren dabei die dann auch prompt vom mir „weggenascht“ wurden.
In Uckendorf wäre Clostermanns Hof erwähnenswert weil es dort einen schönen Biergarten gibt, auch Golfspieler kämen dort auf ihre Kosten. Ich hingegen spiele kein Golf und war auch erst 5 Kilometer gelaufen und so zog ich weiter zum Weilerhofer See, einem Naturschutzgebiet das aus einer ehemaligen Kiesgrube entstanden ist. An einer Stelle gibt es einen Aussichtspunkt (eher ein Loch in den dichten Brombeerhecken) an dem man einen Blick auf den See erhaschen kann.
Für Landschaftsaufnahmen bot sich die Gegend nicht so sehr an, aber diverse Blüten, Früchte etc. ließen mich zu meiner Kamera greifen. Bis zu dem Örtchen Uckendorf war ich ganz alleine unterwegs. Von verschiedenen Schmetterlingen abgesehen, waren 2 Feldhasen die einzigen Lebewesen die mir begegneten. Die beiden nahmen aber schleunigst Reißaus als sie mich von weitem kommen sahen.
Hinter dem See wanderte ich dann links abbiegend weiter in Richtung Lülsdorf. Dort erreichte ich dann nach einer längeren, eher langweiligen Strecke durch den Ort den Rhein. Dort machte ich Mittagspause, schließlich war ich bis dahin schon über 11 km unterwegs.
Der Ausblick auf die andere Rheinseite war hier nicht so dolle, liegt Lülsdorf doch genau gegenüber von Wesseling und hier befindet sich die größte Erdölraffinerie Deutschlands.
In Lülsdorf gibt es laut Wanderführer, und auch auf meiner open-street-map, eine Burg die ich aber nicht zugänglich ist. Noch nicht einmal einen Blick konnte ich erhaschen. Zwischen Lülsdorf und Niederkassel befindet sich noch ein Werk der Evonik AG welches großräumig umwandert werden muss. Über diese Strecke decke ich besser mal ein Mäntelchen des Schweigens. Auch das Werksgelände machte auf mich eher einen toten Eindruck. Es wird wohl nur noch in begrenztem Umfang genutzt.
In Niederkassel ging es dann noch ein kurzes Stück durch den Ort bis mich der Track wieder an den Rhein brachte. Dort konnte ich dann tatsächlich auch das andere Ufer sehen und ich fand auch noch eine Bank für ein zweites Päuschen.
Fazit : Nur empfehlenswert wenn man bereit ist auch mal ein längeres Stück durch bebautes Gebiet zu wandern. Aber die Strecke zwischen Niederkassel und dem Weilerhofer See ist schon schön.
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Genau gegenüber von Graurheindorf war ich im August 2018 hier für 11 km unterwegs. Schöne Rundwanderung mit gelegentlichen off-road Etappen.
Auf der anderen Rheinseite, aber mit einer Rhein-Überquerung waren wir hier in 2019 für 11 km unterwegs. Besonders der „Einkehrschwung“ in Zündorf ist lohnenswert.