Obwohl ich seit 3 Jahren (2019) das NIKKOR Z 14-30 mm 1:4 S besitze und mit dem Objektiv eigentlich sehr zufrieden bin, schaute ich mich weiterhin danach um was es sonst noch so alles gibt. Irgendwann war es dann so weit und ich konnte dem „haben-wollen-Drang“ nicht mehr widerstehen. So bin ich seit einigen Tagen stolzer Besitzer einer 20 mm Festbrennweite aus dem Nikon Z Programm. Über einen Vergleich meiner beiden Weitwinkellinsen und deren Für und Wider werde ich mich an anderer Stelle mal auslassen.
Heute packte ich meinen Rucksack für eine kurze Fotowanderung. Ich nahm mein Stativ und zwei weitere Objektive, das Nikkor Z 14-30 mm 1:4 S als Referenz und für alle Fälle das Nikkor Z 24-120 mm 1:4 S , ein. Als ich nach gut 6 km wieder zu Hause ankam wurde der Rucksack immer schwerer. Die Waage zeigte 5,5 kg an und das ohne Proviant, Wasser etc. Für eine 15 km Wanderung wäre mir das sicherlich zu viel.
Die ersten beiden Bilder entstanden kurz nach meinem Start in Leichlingen auf dem Wupper-Begleitweg. Natürlich war ich darauf aus die Vorteile des Objektives zu suchen. Die liegen nun mal in der höheren Lichtstärke die es ermöglicht den Vordergrund vom Hintergrund zu trennen und ein Objekt in seiner Umgebung zu zeigen. Also : Blende auf und nah ran! Da kamen mir die ersten Schneeglöckchen und die Info-Tafel gerade recht.
Das nächste Bild nutzt die kurze Brennweite aus und hätte sicherlich genau so mit dem 14-30 mm Zoom gemacht werden können. Senkrecht nach unten fotografiert waren sogar noch meine Füße drauf. Die mußten dann in Lightroom weichen :
In meinem Blog zeige ich bei den Wanderungen gerne Bilder von Wegmarkierungen mit einem Teil des Weges der dabei im Hintergrund in Unschärfe verschwimmen soll. Geht natürlich gut mit einem Tele, aber dann wird der Weg m.E. zu gerafft dargestellt. Ein lichtstarkes Weitwinkel macht das besser :
Wegen der kurzen Brennweite muß man da sehr nah ran, bei obigen Beispiel waren es in etwa 50 cm. Bei Blende 1,8 ist die Tiefenschärfe hier so gering, das nur der mittlere Teil der auf dem Baustamm gewölbten Markierung scharf ist.
Das nächste Bild hätte man wohl auch mit dem Zoom so machen können da die Info-Tafel des Obstweges recht groß und daher weiter vom Aufnahmestandort entfernt ist. Bei diesem Motiv wäre es auch überlegenswert gewesen Vorder- und Hintergrund scharf darzustellen. Hier wäre dann ein Stacking erforderlich gewesen. Leider kam mir dieser Gedanke erst bei Schreiben des Artikels. Schade, nun ist’s zu spät.
Der kleine Schatten neben der Info-Tafel stammt von mir. Das war schon während der Aufnahme zu erkennen und wurde von mir hingenommen. Als Alternative hätte ich das Stativ aufbauen müssen um dann per Selbstauslöser zu knipsen (dabei natürlich entsprechend zur Seite treten).
Das nächste Motiv war das Beitragsbild meiner letzten Wanderung verwendet worden, damals mit dem 24-120-er bei 24 mm aufgenommen. Heute war das 20-er dran. Ziel sollte es sein die Info-Tafel scharf abzubilden und den Hintergrund in Unschärfe zu halten. Dabei sollte die Tafel schräg in den Hintergrund hinein weisen. Problem dabei war das bei offener Blende am 20-er die Tiefenschärfe für die Tafel nicht ausreicht. Daher mußte auch hier gestackt werden. Meine 3 Einzelbilder langten nicht ganz. Problematisch sind Wolkenbewegungen im Hintergrund, was zu unschönen Effekten beim Übereinanderlagern der Bilder führen kann. Hier geringfügig erkennbar in der rechten oberen Bildecke. Bei den Verschlusszeiten kam ich schon an die unterste Grenze der Kamera (1/8000), wenn es noch heller wird kann ein Graufilter erforderlich werden.
Kurz vor Hülstrung verließ ich dann den Obstweg und wanderte nach Bergerhof. Dort nahm ich dann Weg durch das Schmerbachtal. Beim Abstieg in das Tal wurde es sehr matschig. Auch das wurde in Bild fest gehalten, wobei erneut gestackt wurde. Dieses Mal zeige ich 2 der Einzelbilder um zu zeigen das bei Blende 4 die Tiefenschärfe nicht ausreicht. Blende 4 wurde gewählt weil das Objektiv dort seine größte Abbildungsleistung „sweet spot“ hat. Das Bild hätte man auch mit dem 14-30 mm Zoom machen können, bräuchte dann aber mindestens Blende 16. Wegen Beugungseffekten nimmt dabei die Gesamtschärfe deutlich ab.
Auf dem Rückweg im Tal gluckerte rechts von mir der Schmerbach dem Weltersbach entgegen. Da wollte ich natürlich noch ein „Bachfoto“ machen. Gerne hätte ich auch hier das Stativ eingesetzt um eine Langzeitaufnahme zu machen. Für das von mir favorisierte Motiv gab es auch eine Stelle an der ich es hätte aufbauen können. Leider wäre ich da nur mit Gummistiefeln hin gekommen …
So blieb mir nicht anderes übrig als mich zu bücken und vom Bachrand aus das Klapp-Display zu verwenden. Aus dem Fotos mußten per Photoshop noch zwei rein ragende Zweige entfernt werden :
Fazit : Mir hat es Spaß gemacht wieder mal etwas zu experimentieren. Das 20-er fordert dazu heraus. Es ist keine Linse die man so im „Vorbeigehen“ verwenden sollte. Das kann das WW-Zoom besser. Für die viele Bückerei wäre es besser wenn ich öfters mal Gymnastik machen würde.
Dieser Beitrag hat bisher : 398 views.
Verwandte Beiträge
– Focus Stacking Workflow an der Z7
Hier schreibe ich etwas zum Focus Stacking im Allgemeinen und zu meiner Herangehensweise.
Hier geht um meine Vorgehensweise beim Focus Stacking für Landschaftsaufnahmen.