Gestern, den 22-ten September, machten wir wegen Dauerregen einen Tag Wanderpause. Für den heutigen Folgetag sollte das Wetter zumindest nachmittags etwas besser werden. Allerdings waren die Aussichten nicht gerade berauschend. Daher entschieden wir uns für einen Besuch der Breitachklamm, denn dort ist es immer feucht und recht dunkel.
Wanderkarte
Wir fuhren mit dem Bus der Linie 1 ab dem Busbahnhof Oberstdorf zur Walserschanze. Dies ist die letzte Station auf deutschem Staatsgebiet, bevor es weiter nach Österreich in das Kleinwalsertal geht. Mit unserer Gästekarte war die Busfahrt bis hier umsonst.
Von der Straße aus wanderten wir ein ganzes Stück bergab bis wir am Eingang der Schlucht ankamen. Je weiter es nach unten ging um so dunkler, enger und feuchter wurde es. Anfangs waren hier noch Radfahrer unterwegs die aber dann am eigentlichen Eingang der Klamm auf einen anderen Weg abbogen. Nach einem knappen Kilometer in der Klamm kamen wir an eine Zahlstelle. Unsere Gästekarte nütze uns hier nichts. Anstelle von 7,50 Euro pro Person zahlten wir 7 Euro. Dies war das erste und einzige Mal das wir in diesem Urlaub so was wie Eintritt/Liftgebühr bezahlen mußten. Wir waren nicht Gram, denn die Sache lohnte sich auf alle Fälle.
Hinter dem Drehkreuz welches wir passierten, ging es dann erst richtig los. Die Schlucht wurde extrem eng und die gegenüberliegende Seite lag zum Greifen nah. Der Weg war in den Fels rein gehauen, gut befestigt aber sehr feucht. Man braucht also unbedingt rutschfestes Schuhwerk und entsprechende Regenkleidung. Ein Objektivwechsel ist unter diesen Bedingen nicht zu empfehlen und ich war froh, das ich mein 14-30 mm Weitwinkel an die Kamera geschraubt hatte. Es waren viele Besucher unterwegs, zum Teil auch im Gegenverkehr. Die Benutzung eines Kamerastativs wäre daher nicht möglich gewesen.
Mir gingen nur noch Gedanken wie „irre“ oder „atemberaubend“ durch den Kopf. An einer Stelle informierte eine Infotafel über einen Felssturz im Sept. 1995. Damals waren große Erd- und Geröllmassen von oben in die Schlucht gestürzt und hatten diese verstopft. Das Wasser wurde daher zu einem 30 m tiefem See aufgestaut. Als im Folgejahr die Schneeschmelze einsetzte, hielt der „Damm“ den Wassermassen nicht mehr stand und brach. Dabei wurde die Klamm vollständig verwüstet und mußte anschließend wieder neu für Besucher hergerichtet werden.
Nach ca. 2.5 km verließen wir die Klamm am unteren Ausgang. Dort gibt es einen großen Parkplatz der von den Besuchern benutzt wird, die die Klamm in entgegengesetzter Richtung erwandern. Es gibt von dort aus eine Busverbindung zurück nach Oberstdorf. Da es nicht mehr regnete, beschlossen wir noch weiter zu wandern. Eigentlich wollten wir der Empfehlung unseres Wanderführers folgen und bis Reute laufen um von dort per Bus zurück zu fahren.
In Reute verpassten wir die Bushaltestelle und so liefen wir ganz durch bis nach Oberstdorf. Bei dem Abstieg von Reute in das Tal hatten wir noch eine schöne Aussicht auf Oberstdorf und die dahinter liegenden Allgäuer Alpengipfel. Die Bergspitzen waren von den gestrigen Niederschlägen weiß gepudert.
Fazit : Einen Besuch in der Breitachklamm sollte man nicht verpassen wenn man in Oberstdorf ist
Dieser Beitrag hat bisher : 288 views.
Ähnliche Beiträge :
Unsere erste Wanderung des 2023-er Urlaubs in Oberstdorf. Sie startet an der Trettachbrücke und verläuft über 10,2 km mit leichtem Auf-und-Ab (240 Höhenmeter). Schöne Runde, nur das Wetter hätte etwas besser sein können.
Von Oberstdorf in das Oytal
Unsere letzte Wanderung des Oberstdorf Urlaubes 2023. Die Tal-Wanderung startetet direkt an der Ferienwohnung. Alles ohne Bus oder Seilbahn. Die 15 km sind angenehm zu laufen, da es keine steile Steigungen gibt.
Fellhorn und Wanderung im Stillach-Tal
Der Fellhorn-Gipfel wird per Seilbahn erklommen, bis auf das letzte, kurze Stück. Die Aussicht von dort oben ist bei schönem Wetter phänomenal. Anschließend gibt es eine Talwanderung mit geringer Steigung durch das Stillach-Tal. Schöne Kombi mit 12 km und 240 m (↑↓) eine entspannte Streckenwanderung.
Oh da erinnere ich mich gerne an Ausflüge mit Oma und Opa Wegmann, als ich als Teenie mit ihnen in Fischen im Urlaub war.