Heute war wieder nichts mit einem frühen Start, da Petra den Wagen brauchte. Meine späte Abfahrt um 11 Uhr hatte aber den Vorteil das es bis dahin schon 18 °C waren und ich meinen Schal zu Hause lassen konnte.
Wanderkarte
Aus Erlebniswanderungen Niers (leider nur noch im Antiquariat erhältlich) hatte ich mir eine Rundwanderung bei Kempen herausgesucht. Das sind zwar 81 km zu fahren, da der Startpunkt aber nur knapp 1 km von der Abfahrt Wachtendonk an der A40 liegt kommt man da schnell hin.
So war es dann auch, nach einer knappen Stunde parkte ich an der geschlossenen Gaststätte „Zollhof zur Schloot“ und startete meine Runde im Uhrzeigersinn. Die führte zunächst für etwa ½ Kilometer auf einem Radweg entlang der Landstrasse. Zum Glück war dies das einzige nennenswerte Stück entlang einer Strasse. Danach ging es über Feld- und Waldwege.
Die Äcker wurden von Spargelfeldern dominiert und ich beschloss insgeheim am nächsten Wochenende die Spargelsaison einzuläuten. Ich marschierte zügig los und hatte nach der erste Stunde schon 4 ½ km hinter mich gebracht als ich ein Stechen in der Wade bemerkte. Danach wurde nicht mehr marschiert, nur noch gehumpelt und ich nutzte alle möglichen Bänke um ein kleines Päuschen zu machen.
Hinter dem Hof Leepers, im Rasmusbusch, sah ich schon von weitem einen Sprenkler bei der Arbeit. Was dort wohl jetzt schon bewässert werden mußte ? Ich machte eine Pause und ließ einige Radler an mir vorbei ziehen. Einer meinte das gäbe Rollrasen für die nächste WM.
Am Landgasthof „Zur Fluchtburg“ wurde alles mögliche (Getränke, Kartoffelsalat, Bockwurst, etc.) ToGo angeboten. Schade, meine Marschverpflegung hatte ich dabei. Nach Durchquerung eines kleinen Wäldchens erreicht ich die Niers. Von nun an ging es an diesem Flüsschen entlang. Eine wirklich schöne Strecke. Hier waren einige Radfahrer unterwegs. Überhaupt : die ganze Runde könnte auch mit dem Rad zurückgelegt werden. Wanderer begegneten mir keine.
Nach einer kurzen „Strasseneinlage“ kam ich an der Abtei Mariendonk vorbei. In der 1900 gegründeten Anlage leben heute noch Ordensschwestern nach den Benediktinerregeln. Architektonisch machte die Anlage nicht viel her und so zog einfach daran vorbei.
Bei der Neersdomer Mühle sah ich einen alten Grenzstein der die Grenze zwischen Kölner Gebiet und Geldern markierte. An der dazugehörigen Bank machte ich dann meine Mittagspause und beobachtete die dicken Trecker die an mir vorbei rauschten. Es gibt in der Gegend noch mehr solcher Grenzsteine. Sogar einen Kempener Grenzsteinweg hat man eingerichtet. Er ist 46 km lang und man bewältigt den dann wohl wirklich am besten mit dem Fahrrad.
Bis zur Autobahn A40 verläuft der Weg weiter entlang der Niers, danach ein kurzes Stück parallel zur Autobahn.
Unterwegs machte ich einige Blümchen Bilder. Zu Hause versuchte ich dann mit meiner Handy App Flora Incoginta heraus zu finden was ich da alles abgelichtet hatte. Ich fotografierte dazu die Blüten vom Bildschirm ab. In zwei Fällen (purpurrote Taubnessel und Lorbeer Schneeball) gelang dies, in anderen verlangte das Programm nach Bildern von Blättern oder Fotos der ganzen Pflanze. Die hatte ich natürlich nicht alle fotografiert. Daher : das nächste Mal die App so vor Ort nutzen wie sie eigentlich auch angewendet werden sollte.
Nach knapp 4 Stunden war ich dann froh das ich mit der zwickenden Wade meinen Wagen erreichte und die Heimfahrt antreten konnte. Da für die nächsten Tage Regenwetter angekündigt wurde, kann ich eine wanderfreie Woche verschmerzen.
Fazit : Sehr schöne Runde die zeigt das man für eine schöne Wanderung nicht unbedingt Berge oder Hügel braucht (auch wenn mir das im Allgemeinen lieber ist).
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Aufgewachsen im Kreis Kleve ist die Niers mein Kindheits“Fluß“, neben dem Rhein.
Vor ein paar Jahren bin ich dann tatsächlich mal von Weeze bis nach Kessel gelaufen. https://unterwegsmitmirblog.wordpress.com/2017/09/28/der-nierswanderweg-von-weeze-nach-kessel/