Irgendwie scheint sich das derzeit so einzuspielen das Eifel und Bergisches Land von mir im Wechsel bewandert werden. Jetzt war also wieder die Eifel dran. Auf meiner Festplatte schlummerte noch ein Track für die Eifelschleife : Bergbauhistorischer Wanderweg in Mechernich.
Wanderkarte
Die Anfahrt über die A1 klappte problemlos, für die 76 km brauchte ich unter einer Stunde von Leichlingen aus. Wahrscheinlich waren wegen Rosenmontag nicht so viele unterwegs, bzw. tummelten sich alle in Köln auf der Friedensdemo zum Ukraine-Konflikt.
Ich startete die Rundwanderung am Bergbaumuseum und wanderte zunächst ca. 600 unschöne Meter entlang der K 28. Danach ging es rein in den Wald. Der Weg war beschildert mit „Betreten verboten“. Das Absperrgitter war jedoch zur Seite geräumt und es führten frische Fußspuren in den Wald hinein. Also ließ ich mich nicht schrecken und spazierte weiter, hatte aber ein etwas mulmiges Gefühl.
Unterwegs tauchten viele Warnhinweise auf wie z.B. : „Bergschäden – Verlassen des Wanderweges verboten“. Das ist in ehemaligen Bergbaugebieten mit Untertage Betrieb nicht unüblich. Na ja, es gab unterwegs Pferdespuren und frische Pferdeäpfel wiesen darauf hin das es mit einer eventuellen Einsturzgefahr wohl nicht so weit her sein konnte.
Später, beim Schreiben dieses Artikels, sah ich dann auf der Website des Eifeltourismus das dieser Weg und zahlreiche andere Eifelspuren wegen des Unwetters vom Juli 2021 gesperrt seien. Das kam mir dann wirklich befremdlich vor, denn von ein wenig jahreszeitlich bedingtem Matsch konnte ich keine Behinderungen feststellen. Nicht einmal ein paar umgekippte Bäume vom Sturm letzter Woche bekam ich zu Gesicht. Nach der Hälfte der Strecke begegneten mit dann einige Wanderer und beruhigten somit mein doch etwa schlechtes Gewissen.
Interessant fand ich die vielen Info Tafeln die unterwegs über den bis 1957 hier betriebenen Abbau von Bleierzen und deren Verhüttung berichteten. Es gab dort damals den zu seiner Bauzeit 1885 mit 134,6 m höchsten Schornstein Europas. Langer Emil hieß er. Ich befürchte mal der war deshalb so hoch damit seine Blei-Emissionen möglich weitläufig und gleichmäßig in der Gegend verteilt wurden.
Zur Aufarbeitung des Erde-Erz-Gemisches wurde dieses mit viel Wasser versetzt und über die Dichteunterschiede wurde eine Trennung durchgeführt. Resultat sind zwei heute noch erhaltene Seen an denen ich vorbeikam (siehe Bilder).
Der höchste Punkt der Wanderung ist der sog. Bleiberg (461 m). Von hier aus kann man den ehemaligen Tagebau am Kallmuther Berg sehen. Wie eine Mondlandschaft sieht das heute aus. Das Bleierz wurde aber auch im Untertage Abbau gewonnen. Hieran erinnert der Malakow Turm, der hier als Förderturm diente.
Nach 8 km abwechslungsreicher Wanderung verlief die Strecke entlang einer Straße schnur stracks geradeaus. Ab und an hatte ich nach links zwischen den Bäumen hindurch eine ganz nette Aussicht über die Vordereifel, das war es dann aber auch.
Insgesamt gesehen war ich froh als ich wieder an meinem Wagen ankam und die Heimreise antreten konnte. Das Bergbaumuseum wäre sicherlich noch einen Besuch wert gewesen. Da ich aber alleine Unterwegs war, zog es mich doch wieder nach Hause. Einen kleinen Fotostop am Ende der Hüttenstraße gönnte ich mir noch. Hier gab es eine tolle Krokus Wiese die mir schon bei der Hinfahrt aufgefallen war.
Fazit : Die Wanderung an sich fand ich nicht so dolle. Durch die Info-Tafeln wurde es aber interessant.
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