Googelt man Satzvey so erfährt man sofort, das die Burg Satzvey wohl die am besten erhaltene Wasserburg des Rheinlandes ist. Und davon gibt es hier eine Menge. Auch in einem kürzlich von mir erworbenen Foto-Bildband ist sie als „Location“ vermerkt. Da ich noch nie dort war wurde es so langsam Zeit sich die Gegend mal anzuschauen.
Wanderkarte
Zunächst mal machte ich mich auf die Suche nach einem geeignetem Track für eine Rundwanderung. In meinem Rother Eifel ist mit der Nr. 20 eine sicherlich tolle Route beschrieben die auch noch zur Bruder-Klaus-Kappelle geht. Mit 21.7 km ist mir die aber deutlich zu lang. Bei der Eifel-Schleife Burg Satzvey ist das Gegenteil der Fall : es sind nur 7,4 km zu wandern. Ausserdem verläuft ein Teil der Strecke parallel zur Autobahn A1. Also auch eher nicht. Fündig wurde ich bei dem GPS-Wanderatlas. Die knapp 10 km sind mir genau richtig, lediglich den Startpunkt verlegte ich etwas.
Die Anfahrt von Leichlingen verlief ohne Probleme, nach einer knappen Stunde war ich in Satzvey. Ich durchquerte den Ort und fand am Ortsausgang, direkt hinter dem Bahnübergang, einen Parkplatz. Von dort sind es nur ein par hundert Meter bis zur Burg. Deren Innenhof durfte ich auf Nachfrage betreten. Eine sehr schöne Anlage ist das, in der in coronafreien Zeiten viele Veranstaltungen stattfinden. Man war dort fleißig am Renovieren und Instandhalten. Mit einem der dort arbeitenden Handwerker unterhielt ich mich kurz. Er klagte über die fehlenden Einnahmen. Seit letzten Jahr im Mai hatte des dort keine Veranstaltung mehr gegeben. Wie heißt es auf der Website der Burg : Unsere Burg hat die Pest überstanden, aber ob sie die Corona-Krise übersteht ist derzeit fraglich.
Etwas bedrückt verließ ich dann die Burg und setzte meine Wanderung fort. An der Pfarrkirche vorbei erreicht ich das Tal des Veybaches. Dieser ist ein Nebenbach der Erft und befüllt die Wassergräben des Wasserschlosses. Der Bach plätscherte munter vor sich hin. Der Begleitweg war auf der Karte mit Wasserfallweg ausgeschildert. Das war vielleicht etwas übertrieben, aber es gab schon die ein oder andere Stromschnelle.
Kurz vor Erreichen eines Vorortes von Kommern verließ meine Route den schönen Veybach und bog recht ab in Richtung Schavener Heide. Dieses Naturschutzgebiet wurde bis in die 70-er Jahre von Belgischen Truppen als Panzerübungsgelände benutzt. Durch diese Verwendung wurde das Gelände verkürzt gesagt : kaputt gemacht. Nach Übernahme durch die Bundeswehr wurde es renaturiert und z.T. aufgeforstet. Auch heute noch wird es gelegentlich von der Bundeswehr als Übungsplatz (keine Panzer, nur KfZ) verwendet. Ein Betreten ist dann verboten.
Die Schavener Heide wird von vielen Wanderwegen durchzogen. Einige davon sind aus Naturschutzgründen (Stichwort Brutzeiten) gesperrt. Meinen runter geladenen Track konnte ich daher an einigen Stellen nicht folgen und mußte nach Alternativen suchen. Mit meiner Open-Street Map und der MapOut Software auf dem Handy war dies aber kein Problem.
Bei dem Örtchen Firmenich verließ ich dann das Naturschutzgebiet und genoss außerhalb des Ortes auf einer Bank die Mittagssonne und verzehrte meine mitgebrachte Marschverpflegung. Bevor ich wieder nach Satzvey zurück kam ging es erneut durch den Wald. Hier waren die Wege schmal und nur schlecht zu erkennen da einiges an Bäumen umgehackt worden war. In Satzvey kam ich dann erneut an der Burg vorbei. Das Fotolicht war aber eher schlechter geworden. Wer bessere Bilder von der Burg haben möchte sollte die Morgenstunden nutzen und die Wanderung 1 bis 2 Stunden früher starten als ich das tat. Noch einen Tip : am besten wandert man hier wohl wenn die Heide blüht, d.h. ab September.
Fazit : Abwechslungsreiche Strecke auf meist bequemen breiten Wegen ohne größere Steigungen.
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