Eigentlich sollte es einen Ausflug in das „Bergische Land“ bei Overath werden. Auf meiner Wetter App habe ich immer diverse, potentielle Ziele eingespeichert. Daraus ging hervor, das es besser wäre eher in nördliche Richtung in das Ruhrgebiet zu fahren wenn wir einige Sonnenstrahlen erhaschen wollten.
Wanderkarte
So griff ich nach einem meiner Wanderführer, dem „Wanderungen für die Seele – Ruhrgebiet“ und fand dort die Nr. 7 als noch nicht erwandert. Die Anfahrt war mit 61 km noch vertretbar und so starteten Petra und ich in Richtung Gelsenkirchen.
Wir begannen die Wanderung in der Nähe des Lichthofes, einem Gebäude der ehemaligen Zeche Rheinelbe. Diese wurde in den 60-er Jahren stillgelegt. Wir wanderten die Runde im Uhrzeigersinn. Dabei ging es zunächst durch einen Wald der auf einer der ehemaligen Halden herangewachsen ist. Dort gibt es laut Wanderführer einen Skulpturenwald. An Skulpturen bekamen wir nicht sehr viel zu Gesicht und das was wir sahen war eher enttäuschend.
An einer Stelle bogen wir vom Hauptweg durch ein rotes Tor nach links ab. Der Weg ging dabei z.T. recht steil auf eine Halde rauf, für uns war das fast schon grenzwertig, also eher nicht Ü70 tauglich. Unterwegs begegnete uns ein Moutainbiker dem das nichts ausmachte. Über eine Treppe gelangten wir wieder zurück auf den Hauptweg. Als der Biker die Treppe runter fuhr blieb mir beim Zuschauen dann doch die Spucke weg.
Durch das Gelände verläuft eine Unzahl an Wegen die z.T. auf meiner Karte (Open Street Map) nicht verzeichnet waren. Das soll schon was heißen, denn diese Karten sind ansonsten nach meinen Erfahrungen immer sehr detailliert und auch aktuell. Ich mußte praktisch laufend auf die Karte schauen (Handy) um die richtige Strecke zu finden.
Nach etwa 2.8 km kamen wir zur Windwaage, der einzigen bemerkenswerten Skulptur die wir sahen. Dort startete der Aufstieg zur, laut Karte 100 m hohen Halde der ehemalige Zeche. Oben gibt es einen Bismarck Turm. Wer hier einen Aussichtsturm erwartet liegt falsch, es handelt sich um übereinander geschichtete Betonplatten (siehe Beitragsbild). von unten erinnerte mich das an mexikanische Maya Pyramiden die ich vor langer Zeit mal besichtigt hatte. Die Aussicht von oben über die ansonsten recht flache Gegend ist sehenswert, der Aufstieg lohnt sich auf alle Fälle.
Nach dem Abstieg machten wir erst mal ein Päuschen und verzehrten unsere Marschverpflegung. Der weitere Weg ging zunächst schnurstracks gerade aus und verlief auf einem Radweg. Überhaupt : auf der gesamten Wanderung begegneten uns deutlich mehr Radfahrer als Wanderer.
Nach etwa 6 gelaufenen Kilometern kamen wir an einem Bauernhofcafé vorbei, wo wir uns ein Stück Käsekuchen gönnten. Im Innenhof des Cafés sitzt man sehr schön und auch der Kuchen kann empfohlen werden.
Da es hier auch ausreichend Parkplätze gibt, würde sich das Café auch als Start/Ziel für die Rundwanderung anbieten.
Frisch gestärkt machten wir uns auf für die zweite Hälfte unserer Wanderung. Diese führte durch das Naturschutzgebiet Mechtenberg und den Rheinelbe Park. Auf diesem Teilstück entstanden auch die oben gezeigten Blümchen Bilder. Der Wettergott war mit uns, es war heiter bis wolkig. Gelegentlich tauchten auch dunklere Wolken auf, die sich aber bald wieder verzogen. Am Ende brachte die Sonne uns sogar etwas zum Schwitzen.
Erwähnenswert wären noch die mächtigen Bäume im Rheinelbe Park, da war schon das ein oder andere Prachtexemplar dabei.
Wieder am Wagen angekommen starteten wir gleich die Rückfahrt. Der Verkehr hier im Ruhrgebiet ist doch recht stark. Etwas schmunzeln mußte ich bei der Bezeichnung für die A40. Als Ruhrschnellweg ist die ausgeschildert. Bei den Baustellen und den Staus (zum Glück nur in der Gegenrichtung) wäre Langsamweg wohl eher treffend.
Fazit : Die Besteigung der Rheinelbe Halde sollte man nicht verpassen wenn man in der Gegend ist. Auch das Bauercafé sollte nicht ausgelassen werden.
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