Drei Tage waren wir in Vancouver, dann ging es über Harrison Hot Springs (1 Tag) und Sun Peaks (2 Tage) nach Jasper.
1. Anreise und Vancouver
Am 16.08 ging es von zu Hause aus los. Schon ganz früh rollten wir unsere Koffer zum Bahnhof. Die RB 48 war auf die Minute pünktlich und auch der Inter-City nach Frankfurt ging planmäßig. Der Abflug verzögerte sich etwas, da der Flieger noch unterwegs war. Von der Durchsage das der Flug überbucht sei und Reisende gesucht würden die abspringen wollten (gegen eine nicht genannte Entschädigung) ließen wir uns nicht beirren und hielten an unseren Reiseplänen fest.
Letztendlich landeten wir dank Rückenwind doch noch fast pünktlich in Vancouver. Nach meinem Eindruck werden die Sitzplätze im Flieger immer enger, und das obwohl ich mittlerweile schon 3 cm geschrumpft bin !!
Am Flughafen wurde gleich der erste Geldausgabeautomat geplündert und ich erstand eine pre-paid Karte für mein Handy (30 Tage, 2 GB Datenvolumen). Hat sich schon alleine wegen des Navis (Google Maps) sehr gelohnt. Danach ging es mit der Canada-Line des Sky-Trains in die Stadt. Unser Hotel lag direkt an der Haltestelle Yaletown Roundhouse in ruhiger, aber zentraler Lage.
Das Opus Hotel kann wirklich sehr empfohlen werden. Den Mietwagen gab es erst 2 Tage später bei der Abreise aus Vancouver. In Vancouver hat man besser kein Auto und macht alles zu Fuss oder mit öffentlichen Verkehrsmitteln. Wir sind viel gelaufen, mit 15 km am Tag kann man schon rechnen. Wir sind dann auch gleich losgezogen und haben in Yaletown an der Marina zu Abend gegessen. Auf dem Rückweg ins Hotel wurde bei Urban Fare eingekauft. Ist ein Lebensmittelladen der gehobenen Art. Dort gab es auch Brot für die nächsten Tage.
Am nächsten Morgen starteten wir nach dem Frühstück im Hotel über die Granville Street zur Waterfront. Danach ging es hinauf zum Vancouver Lookout. Den sollte man nicht verpassen wenn man in Vancouver ist und das Wetter eine Aussicht zuläßt. Dies war heute der Fall, auch wenn es in der Ferne etwas diesig war. Man hat einen spektakulären Ausblick über die Stadt und die ganze Bucht. Anschließend gingen wir durch die Water Street und besichtigten die Steam Clock. Dies ist eine mit Dampf angetriebene Uhr. Die Water Street ist zum flanieren ganz gut, wenn auch ziemlich touristisch. Danach ging es weiter zum Canada Place. Hier war, bzw. ist der kanadische Pavillon der Weltausstellung 1986. Dort machten wir dann Mittagspause und verzehrten unsere Mitbringsel aus dem Urban Fare. Anschließend gab es in einem nahegelegenen Cafe noch einen Cappuccino für Petra. Frisch gestärkt wanderten wir weiter am Ufer entlang. Kurz vor Erreichen des Stanley Parks bogen wir links ab in Richtung Robson Street, die wir dann runter liefen. Am Ende liegt der sehr schöne Robson Square wo dann auch einige Bilder entstanden.
Nach einer kurzen Pause im Hotel ging es zum Abendessen in die Mainland Street. Die liegt direkt am Hotel und ist abends eine richtige Fressmeile.
Für den nächsten Tag hatten wir uns beim Hotel 2 Fahrräder für 3 Stunden reserviert. Dies war kostenlos, aber leider nicht länger als 3 Stunden möglich. Wir radelten zur Marina und von dort über den English Beach zum Stanley Park. Dort machte ich leider den Fehler die Halbinsel im Uhrzeigersinn umqueren zu wollen. Andersherum ist definitiv besser. So vermißten wir die bekannten Totempfähle weil wir schon vorher umkehren mußten. Das Wetter war zwar prinzipiell noch schön, es wurde aber immer diesiger. Der Stanley Park ist wirklich sehr schön und er ist am allerbesten mit dem Fahrrad zu erkunden.
Nach der Rückgabe der Räder am Hotel fuhren wir mit einem Wassertaxi nach Granville Island und besichtigten die dortigen Markthallen. Dort gibt es alles was Obst, Gemüse, Fleisch, Brot etc. anbelangt. Ich würde mal sagen „der Weg ist das Ziel“. Am besten war halt die Fahrt mit dem Wassertaxi und die damit verbundene Aussicht auf die Stadt. Zum Abendessen ging es wieder in die Mainland Street.
2. Harrison Hot Springs
Nach dem nunmehr dritten Frühstück im Hotel gings es noch zum Lebenmittelkauf zu Urban Fare und danach per Sky Train zum Flughafen. Dort nahmen wir unseren Mietwagen bei Alamo in Empfang. Die lange Schlange dort gab uns Gelegenheit uns mit anderen Urlaubern auszutauschen, es waren zahlreiche Deutsche vertreten, auch viele Jüngere. Die Strecke nach Harrison Hot Springs ist nur ca. 140 km lang. Daher hatten wir einen Zwischenstop bei den Bridal Falls vorgesehen. Diese waren gut besucht und wir bekamen einen der letzten Parkplätze. Vom Parkplatz aus wandert man knapp 30 Min. zu den Fällen, also für uns genau richtig um sich die Füsse zu vertreten.
Von den Wasserfällen nach Harrison Hot Springs war es nur noch einen Katzensprung. Vom Hotel aus machten wir einen Spaziergang am See entlang. Der war fest in indisch-pakistanischer Hand. Die machten dort alle Picknick am See. Das Wetter und das Licht waren ganz eigenartig. Es war sehr diesig, roch leicht branderig und man hatte keinerlei Fernsicht. Es dauerte ein Weile bis wir realisierten das dies alles von Waldbränden kam. Die Berge die wir dort erwarteten waren nicht zu sehen und auch die schon etwas tiefer stehende Sonne verbarg sich weitgehend im Smog.
3. Sun Peaks
Die nächste Etappe, in Harrison hatten wir nur eine Übernachtung, war Sun Peaks. Für unterwegs hatte ich die Othello Tunnels als Zwischenziel ausgesucht. Dies sind Tunnel einer ehemaligen Eisenbahnlinie die mit grossem Aufwand in die Berge gehauen wurden. Die Besichtigung ist mit einer 1 bis 2 stündigen Wanderung verbunden. Es ist zu empfehlen schon früh da zu sein. Denn bei unserer Abreise war der Parkplatz voll belegt.
Ganz putzig fand ich die Begründung der Streckenführung für die Bahn auf einer der vielen Schautafeln. Man habe die Strecke durch das Gebirge gewählt, um sie dem Zugriff des „aggressiven, amerikanischen Nachbarn“ zu entziehen. Dieser hatte aber ein militärisches Eingreifen gar nicht nötig. Der Ost-West-Transport über eine alternative, US-amerikanische Strecke war so viel günstiger das die „Gebirgsbahn“ schon bald pleite ging.
Nach den „Tunnels“ ging es weiter in Richtung Sun Peaks. In Merritt stoppten zum Einkauf. Dort erfuhr Petra was in einem nordamerikanischen Walmart möglich ist : alles nur Konserven und Tiefkühlkost. Sie war fassungslos. An frischen Obst & Gemüse gab es nur Möhren, Äpfel und Zwiebeln. Also füllten wir preisgünstig unsere Wasserbestände wieder auf. In Kammloops waren wir dann deutlich erfolgreicher, was Obst und Gemüse anbelangt. Die Fahrt nach Sun Peaks führt etwas von der Hauptstrecke ab, ist landschaftlich ganz nett aber eine ziemlich Gurkerei. Das Hotel war deutlich besser als in Harrison, ein richtiges Apartment hatten wir. Zum Frühstück mußten wir uns ausserhalb was suchen. Wir fanden ein überwiegend von Einheimischen frequentiertes „Bistro“. Dort wurden wir von einem Einheimischen angesprochen, der recht gut Deutsch sprach. Er entpuppte sich als ehemaliger Ski-Lehrer der in St. Anton seine Ausbildung gemacht hatte. Er gab uns noch einige Tips für unsere geplante Wanderung. Zum Frühstück wählten wir einen „Veggi-Donut“. Der war selbst gemacht und sehr lecker. Am nächsten Tag gab es den dann wieder.
An unserem „Wandertag“ nahmen wir einen Sessellift und stiegen auf zum „Top-of-the-World“. Der ist hier nur 2080 m hoch, sehr windig aber mit schöner Aussicht. Im Winter muss das ein tolles Ski-Gebiet sein, das seinem Namen alle Ehre macht.
Die Weiterfahrt in Richtung Rocks Mountains ging über den British Columbia Highway 5 North. Über die Rockies werde ich dann separat berichten. Hier noch ein Bild von unterwegs :
4. Blogs zu Vancouver
Irgendwie dachte ich es mir schon das ich nicht der erste sein würde der Vancouver „bebloggt“. Also recherchierte ich mal und fand das folgende :
1. Romeo und Kathi schrieben in 2017 auf Sommertage über ihre Reise nach Vancouver und sprühen vor Begeisterung über die Stadt und ihren Flair.
2. Auf travelhouse werden von Saskia Weber 6 top Tips zu Vancouver gegeben. Einige davon habe ich ebenfalls besucht.
3. Ute auf bravebird hatte in Vancouver etwas Pech mit dem Wetter. Dafür beschreibt sie in mehreren Beiträgen was ihr an der Stadt gefallen hat, bzw. was auch nicht. Lesenswerter Blog.
Natürlich gibt es da noch viel mehr, bei vielen stehen jedoch kommerzielle Interessen für mich zu sehr im Vordergrund.
Mein Fazit : Eine schöne, sehenswerte Etappe. Die Fernsicht hätte etwas besser sein können. Der seitliche Abstecher nach Sun Peaks hat sich für uns gelohnt.
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