Aus der Fernseh-Reihe „Wunderschön“ sahen wir neulich im WDR-3 eine Sendung bei der eine kleine Rundreise im Ruhrgebiet beschrieben wurde. Dabei wurde auch über den Schleusenpark Waltrop berichtet. Also suchten wir uns aus meinen diversen Wanderführern eine Route in der Gegend raus. Im Rother Ruhrgebiet wurde ich mit der Wanderung Nr. 38 fündig.
Wanderkarte
Die Anfahrt über verschiedene Autobahnen lag mit knapp 90 km für uns schon am oberen Ende des akzeptablen Bereichs. Dafür bekamen wir am Schleusenpark Wiltrop bzw. dem Industriemuseum für das Schiffshebewerk Henrichenburg auf Anhieb einen Parkplatz. Hier starteten wir unsere Rundwanderung im Uhrzeigersinn.
Von dem Schiffshebewerk bekamen wir dabei nicht viel zu sehen. Hiezu ist ein Besuch des Museums erforderlich. Wegen der schon fortgeschrittenen Zeit stellten wir dies jedoch zurück und wanderten sogleich zum neuen Hebewerk. Dieses ist ebenfalls stillgelegt (seit 2005). In Betrieb ist noch eine neue Schleusenanlage die 1989 errichtet wurde.
Nach etwa 1.5 km mußten wir für einen knappen Kilometer auf einem Radweg entlang der Strasse laufen bis wir in einen Feldweg einbiegen durften. Für 1.5 km wanderten wir vorbei an Wiesen, Raps- und Maisfeldern.
Die Gegend erinnerte etwas an das Münsterland. Linkerhand hatten wir die ganze Zeit das im letzten Jahr in Betrieb genommene Steinkohlekraftwerk Datteln 4 im Blick. Dieses soll tatsächlich noch bis 2038 in Betrieb bleiben. Dabei wird es ca. 12 Mio. t CO2 in die Luft pusten. Um die entsprechende Strommenge per Windkraft zu erzeugen bräuchte man etwa 300 Windräder. Landschaftlich reizvoll ist weder das eine noch das andere.
Nach 1.5 km Feldweg gingen die nächsten 1.5 Kilometer erneut am Straßenrand entlang, immer das tolle Kraftwerk im Blick. Danach hofften wir endlich wieder mal entlang des Kanales laufen zu dürfen. Mit nichten ! Wegen einer Baustelle mußten wir erst noch eine Schlackehalde / Mülldeponie umrunden bis wir am Datteln Hamm Kanal ankamen. Hier „blieben“ wir dann die nächsten 2.5 km. Die Wasserstraße wird anscheinend überwiegend touristisch genutzt. Wir sahen lediglich ein Frachtschiff, dafür aber bestimmt 5 kleinere Privatboote.
Gerne hätten wir uns auf einer Bank niedergelassen um unsere Marschverpflegung zu verzehren. Da war aber nichts. So mußten wir das im Laufen, neudeutsch „on-the-go“ absolvieren. Die gesamte Strecke kann man auch mit dem Rad bewältigen, alles breite Wege, größtenteils sogar noch asphaltiert. Lediglich am Yachthafen Ribbrock gibt es eine kleine Brücke, welche die Hafeneinfahrt überwindet. Hier wäre dann Absitzen und Tragen angesagt.
Nach 9 Kilometern verließen wir den Kanal an einem Bauernhof landeinwärts. Diese Abzweigung kann man eigentlich nicht verpassen. Am Hof stinkt es bestialisch nach Rindergülle. Also : Immer der Nase nach und dann so schnell wie möglich weiter.
Nach ca. 10 km kamen wir in Waltrop an, wo wir dann rechts abbogen und nach Durchqueren einer Siedlung schon bald wieder offenes Feld erreichten. Nach Durchquerung eines Wäldchen hieß es dann zum letzten Mal : immer an der Strasse lang. Nach einem knappen Kilometer wurden wir erlöst und durften wieder an einem Kanal entlang laufen. Jetzt war es der Dortmund Ems Kanal dem wir folgten.
Dieser führte uns dann zurück zum alten Schiffshebewerk und unserem Parkplatz. Auch auf dem Rückweg bot sich keine Gelegenheit ein Blick auf das Hebewerk zu erhaschen. Für einen Besuch des Museums war es uns mittlerweile zu spät, außerdem hatten wir über 16 km auf dem Buckel bzw. in den Beinen und wollten eigentlich nur noch nach Hause.
Fazit : Ich denke mal man kann meiner Beschreibung entnehmen was ich von dieser Wanderung halte. Am Besten ist es man verzichtet darauf und macht statt dessen einen ausgiebigen Besuch des Hebewerks und des Industriemuseums.
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Hier wanderten wir vor 2 Jahren für ca. 10 km im Herbst an der Rur. Die Wanderung ist abwechslungsreich und unterwegs gibt es einiges zu Schauen.