2 ½ Stunden waren wir unterwegs. Diesmal reine Gehzeit ohne die anschließende Mittagspause.
Wanderkarte
Dies sollte die letzte Wanderung unseres diesjährigen (2019) Bodenseeurlaubes sein. Ausgesucht hatte ich sie aus dem Rother Bodensee-Nord. Dort ist es, die als Top-Wanderung gekennzeichnete, Nr. 5. Als Startpunkt wählten wir das Strandbad von Öhningen. Hier gibt es ausreichende Parkmöglichkeiten. Die Rundwanderung liefen wir entgegengesetzt zum Uhrzeigersinn.
Kurz nach dem Start machten wir einen Abstecher nach Oberstaad. Dieser Ortsteil besteht im wesentlichem aus einem privat genutzten, nicht einsehbarem Schloss und einer Bootsanlegestelle des Yachtclubs Öhningen. Es fahren dort auch Schiffe ab und man kann nach Stein am Rhein fahren, allerdings nur alle 2 Stunden. Da es am Anleger eine kleine Restauration gab, merkten wir uns das schon mal für den Rückweg vor.
Wir wanderten weiter auf dem Radweg, allerdings in einiger Entfernung zum See. Am direkten Seeufer war alles „Privat Betreten verboten“. Nur gelegentlich konnte man einen Blick zwischen den Villen hindurch auf den See erhaschen. In dem Örtchen Kattenhorn verließen wir den See mit all seinen Radfahrern und wanderten landeinwärts bergauf.
Je mehr wir hinauf liefen um so mehr kamen wir ins Schwitzen, und je mehr wir schwitzten um so zahlreicher wurden die Mücken die uns umschwirrten. Wir trafen zwei Damen die sich eincremten, die eine bot mir ihr Insektenspray an. Ich lehnte ab und meinte ich hätte Petra dabei. Die Arme zog die Mücken an wie das Licht die Motten. Gestochen wurde sie auch laufend. Es war schon erstaunlich wie selektiv diese Viecher sind. Ich wurde nur umschwirrt, dann drehten sie ab und stürzten sich blutgierig auf das arme Weib.
Entschädigt wurde Petra durch die tolle Aussicht die es auf dem Teilstück oberhalb des Sees gibt, eine echter Panoramweg der die TOP-Empfehlung des Wanderführers zu recht bekommen hat.
Nach einigen Aussichtspunkten ging es landeinwärts über zunächst offenes Feld. Bald schon erreichten wir ein kleines Wäldchen in dem es nach links abwärts in die Klingenbachschlucht ging. Schlucht ist vielleicht etwas übertrieben. Dies meinte auch der Wanderführer indem er den Begriff Tobel dafür vorschlägt. Jetzt mal ehrlich : Wer weiß denn schon was ein Tobel ist ?? Ich nicht, daher der angegebene Link. Nichtsdesdotrotz (ja, das schreibt man so, ich hab’s gegoogelt) war dieses Teilstück sehr interessant. Der Bach hatte sich ca. 10 m tief in den Lößboden gegraben. Da es dort bei feuchtem Wetter sehr, sehr matschig wird ist ein Großteil des Weges durch Stege und Gitter abgesichert.
Am Ausgang der „Schlucht“ kamen wir in Öhningen an. Im Ort suchten wir einen Geldausgabeautomaten auf, dort kann man sich wahlweise Euro und Schweizer Franken ausgeben lassen. Es gibt in Öhningen noch eine Klosterkirche die aber wegen Renovierungsarbeiten eine Baustelle war. Also marschierten wir zügig in Richtung Parkplatz und von dort weiter zum Bootsanleger um eine Kleinigkeit zu Essen. Wieder hatte Petra Pech, alles nur Würstchen oder Wurstsalat. So blieb ihr nur ein Stück Kuchen. Für mich war es in einer Woche schon der zweite Wurstsalat. Für das nächste halbe Jahr habe ich genug davon.
Besser Essen könnte man in Stein am Rhein, was nur 2 km entfernt ist. Da fuhren wir dann auch noch hin und drehten eine kleine Runde durch den Ort mit seinen bunten Häusern.
Mein Fazit : Eine schöne, kurze Wanderung die sich vor allem wegen der Aussicht auf den See und der kleinen Schlucht lohnt. Sie läßt sich gut mit einem Besuch in Stein am Rhein kombinieren.
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