Ruhrgebiet Wandern

Winterspaziergang an der Ruhr

Unterwegs bei Hattingen, Bochum, Essen

AUTOR : Helmut Wegmann            GESCHÄTZTE LESEZEIT : 3 Minuten, 14 Sekunden

   Spiegelungen in der angestauten Ruhr

Die Anregung zu dieser Wanderung stammte aus : Outdoor Ruhrgebiet. Dort war es die Nr. 8. Beim Start der Wanderung war es noch sehr diesig und die ganze Gegend machte einen eher traurigen Eindruck, was sich aber im Laufe der Wanderung deutlich bessern sollte.

Gelaufen am        :
2019-12-05 (Donnerstag)
Start                     :
12:00
Streckenlänge     :
9.0 km
Steigung              :
keine
Eingabe f. Navi   :
Dahlhauser Schwimmbrücke (bei Google-Maps)
GPX Track            :
Parken                 :

Wir starteten an der Dahlhauser Schwimmbrücke, einer in 1899 erbauten Pontonbrücke über die Ruhr. Eine Info-Tafel informierte uns über die wechselvolle Geschichte dieser Konstruktion. In 1943 wurde die ruhraufwärts gelegene Möhnetalsperre von englischen Fliegern zerstört. Die dadurch ausgelöste Flutwelle zerstörte die Pontonbrücke weitgehend. Nach dem Krieg wurde sie nur notdürftig repariert und mußte in 1959 durch eine Neukonstruktion ersetzt werden. Heute steht sie unter Denkmalschutz.

Nach der Überquerung der Schwimmbrücke ging es zunächst für ca. 800 m zwischen Bahngleisen und Strasse entlang nach Dahlhausen. Dort überquerten wir die Bahn auf einer Fußgängerbrücke und wanderten dann auf einem Fußweg der Ruhr entlang. Petra konnte viel zu der Gegend erzählen, wohnte doch Ihre Oma in Horst, einem Essener Stadtteil. Im Sommer verbrachte sie regelmäßig einige Wochen dort.

Am Ortsausgang kamen wir an einer ehemaligen, kleinen Kohle-Zeche (Zeche Wohlverwahrt) vorbei. Hier hatte Petras Grossvater noch einige Jahre Kohle ausgebuddelt bevor er schon früh, wegen Staublunge, in Rente mußte.

 
Beim Start der Wanderung auf der Dahlhauser-Schwimmbrücke
Fußgängerbrücke bei Horst
Blick auf die Villa Vogelsang
Ehemalige Eisenbahnbrücke über die Ruhr

Nach etwa 3 km unterquerten wir eine ehemaligen Bahnbrücke. Die hatte den Krieg wohl nicht ganz schadlos überstanden und war mittlerweile stillgelegt. Nebendran hatte man eine Fußgängerbrücke gebaut. Hinter der Brücke erreichten wir dann das Horster Wehr. Hier ist die Ruhr gestaut und es wird Strom erzeugt der früher in einer am Ufer gelegenen Karbidfabrik benutzt wurde.

Hinter der „Stromfabrik“ hatte Petra vor 60 Jahren Schwimmen gelernt. Es gab damals in der Ruhr ein Schwimmbad und man konnte im Fluss baden und sich flussabwärts treiben lassen.

Erwähnenswert ist auch noch das Eisenbahnmuseum Dahlhausen. Gerne hätten wir es besucht, aber leider ist es im Winter geschlossen. So wanderten wir weiter nach Horst wo wir dann über eine Fußgängerbrücke die Ruhr überquerten. Mittlerweile war das Wetter auch besser geworden, die Sonne hatte sich durch den Nebel gefressen und es wurde ein richtig schöner Herbsttag.

Da es uns an der Ruhr so gut gefiel, blieben wir für den Rückweg am Fluss und wanderten auf dem Radweg an der Ruhr entlang zurück zu unserem Ausgangspunkt. Die Route des Wanderführers hätte uns von der Ruhr weg nach Burgaltendorf geführt.

Unterwegs konnten wir von unten die Villa Vogelsang auf den Ruhrhöhen bewundern. Das war wohl die ehemalige Residenz des Besitzers der Carbid-Stromfabrik. Zumindest stand auf dem dazu gehörigem Schornstein auch etwas von Vogelsang. Heute ist in der Villa ein Hotel untergebracht, das sog. Linuxhotel.

Nach knapp 2 ½ Stunden kamen wir wieder an unserem Auto an. Petra schlug vor sich noch die Burg in Burgaltendorf anzuschauen. Die Normal-Route der Wanderung hätte daran vorbei geführt. Laut Führer ist der Ausblick vom Burgturm über das Ruhrtal sehr schön, allerdings ist dieser im Winter auch geschlossen. Trotzdem schauten wir nochmal dort vorbei. Wie sich herausstellte führte unser normaler Heimweg eh daran vorbei. Die Burg ist wirklich nett restauriert, konnte von uns aber leider nur von außen angeschaut werden.

Mein Fazit : Ideale Strecke für eine Winterwanderung, vielleicht besser im März wenn das Eisenbahnmuseum wieder geöffnet ist.

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