Nachdem uns die letzten 4 Wanderungen alle in die Eifel geführt hatten, wollten wir wieder mal in das ‚Bergische‘. Auf meiner „Bucket-List“ zum Thema Wanderungen stand der Bergische Streifzug „Feuer und Flamme Weg“. Dieser sollte es für heute sein.
Wanderkarte
Über die „Streifzüge“ kann man sich bestens im Internet unter dem oben angegebenen Link informieren. Wer lieber etwas „in der Hand haben möchte“ dem sei der Wanderführer Bergisches Land aus dem Conrad Stein Verlag empfohlen. Er beinhaltet alle 24 Bergischen Streifzüge.
Von unserem Parkplatz aus erreichten wir nach knapp 200 m den Rundweg, den wir entgegengesetzt zum Uhrzeigersinn wanderten. Auf dem innerstädtischen Teil des Weges war ich froh ein Navi mit Track dabei zu haben. Ohne hätten wir uns mit Sicherheit verlaufen. Erst außerhalb der Ortschaft wurde die Beschilderung der Wanderung besser.
Wir wanderten auf der südlichen Talseite oberhalb von Bergneustadt in Richtung Wiedenest. Unterwegs sahen wir Unmengen an blühendem Fingerhut. Es der erste von mir fotografierte Fingerhut des Jahres 2021.
Auffallend waren die vielen kahlen, gerodeten Flächen auf denen die Nadelbäume dem Borkenkäfer zum Opfer gefallen waren. Der Gegensatz zur Eifel war echt krass. Dort hatten wir das kaum bis gar nicht gesehen, allerdings war dort der Laubwaldanteil höher. Unterwegs sahen wir unterhalb unseres Wanderweges einen Radweg. Ein Blick auf meine Handy-Karte zeigte mir, das es sich um den Alleenradweg Aggertalbahn handelte. Dort waren einige Radler unterwegs, auch Skate-Border wurden von uns gesichtet. In Summe waren auf diesem Weg wohl mehr Leute unterwegs als auf unserer Feuer & Flamme Strecke.
Kurz vor Wiedenest erreichten wir die evangelische Kreuzkirche Wiedenest. Es handelt sich hier um eine der „bunten Kirchen“ des bergischen Landes. Leider vergassen wir rein zu schauen. Die Bilder die ich später „im Netz“ sah waren recht nett. Daher : wer die Wanderung macht sollte dies nicht vergessen.
Hinter der Kirche wechselten wir dann auf die andere Talseite. Dort ging es deutlich bergauf. Unterwegs kamen wir an einer leider besetzten Aussichtsbank vorbei. Als ich ein Foto vom Ort Wiedenest machte, bot das dort sitzende Pärchen uns die Bank an. Nett ! Wir machten gerne von dem Angebot gebraucht und stärkten uns für den weiteren Aufstieg mit unserem Marschproviant.
Frisch gestärkt wanderten wir weiter und passierten noch einen Ausläufer von Wiedenest bevor wir am Keulberg den höchsten Punkt der Wanderung (480 m) erreichten. Unterwegs kamen wir an zwei Wasserspeichern vorbei die wie Erdbunker aussahen. Eine Info-Tafel machte uns darauf aufmerksam. Vom Keulberg, aber auch während der sich anschließenden Wegstrecke zum Aussichtsturm Knollen, hatten wir eine tolle Aussicht auf das tiefer gelegene Umland. Hierfür waren nicht zuletzt die dem Borkenkäfer geschuldeten Rodungen verantwortlich. Noch besser ist natürlich der Blick vom 27 m hohem, hölzernen Aussichtsturm, der die umgebenden Bäume locker überragt. Dies ist nicht bei allen derartigen Türmen der Fall. Wir waren auch schon auf Exemplaren, bei denen man beim Bau das Nachwachsen der Bäume vergessen hatte und die Aussicht nur noch bis in den nächsten Baumwipfel reichte.
In nördwestlicher Richtung erkennt man den Taleinschnitt der Aggertalsperre ohne aber etwas vom Wasser zu Gesicht zu bekommen.
Hinter dem Knollen (450 m) ging es dann im Wald bergab. Auch in den ersten Ausläufern von Bergneustadt gab es nur eine Richtung : runter. Z. T. war es dabei schon recht steil, sodass Petra Probleme mit dem Knie bekam. Die Wanderstöcke hatten wir im Wagen gelassen. Wer die Wanderung macht und Knieprobleme hat der nimmt besser seine Stöcke mit. Auch könnte man die Runde in umgekehrter Richtung machen und so den steilen Abstieg in einen Aufstieg verwandeln.
In der Altstadt von Bergneustadt gibt es ein vom Wanderführer empfohlenes Heimatmuseum zu besuchen. Da die um 17 Uhr schließen war es für uns zu spät. Auch die 3 – 4 Speiselokale mit Außengastronomie konnten uns nicht locken. Es herrschte gähnende Leere und machte daher einen eher trostlosen Eindruck. So verzichteten wir auf einen Einkehrschwung und starteten sofort unsere Rückfahrt nach Leichlingen.
Fazit : Empfehlenswerte, aber für uns mit 490 Höhenmetern schon herausfordernde Wanderung. Die tollen Aussichten über das Bergische Land werden durch die vielen Borkenkäfer Schäden etwas getrübt.
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