Für den Ostermontag hatten wir uns eine Wanderung im Bergischen Land vorgenommen. Unsere Wahl fiel auf eine Runde bei Overath-Steinenbrück die vom Kölner Stadtanzeiger empfohlen worden war. Die Runde ist in etwa zu einem Drittel identisch mit dem Bergischen Streifzug „Bergbauweg“ den ich vor einigen Jahren bereits gewandert bin.
Wanderkarte
Die Anfahrt von Leichlingen aus ist mit 35 km recht kurz und der Startpunkt der Runde liegt noch nicht mal 1 km von der Autobahnabfahrt (A4 Obereschbach) entfernt. Unser Parkplatz lag im Ort kurz vor der Brücke über die Sülz, auf Google Maps war er nicht verzeichnet.
Wir starteten die Runde im Uhrzeigersinn und liefen zunächst etwa 1,5 km durch den Ort. Auf einem Verkehrskreisel fanden wir den ersten Hinweis auf den ehemaligen Bergbau der am Lüderich, dem 260 m hohem Berg den es zu umrunden bzw. zu besteigen gab, bis 1978 stattgefunden hat. Eine Erz-Lore hatte man auf der Verkehrsinsel aufgestellt. Da, wie bereits erwähnt, ein Teil der Strecke mit dem Bergbauweg identisch ist, gab es unterwegs zahlreiche Hinweistafeln mit Informationen zum Bergbau in der Gegend.
Bemerkenswert fanden wir noch die Kirche in Overath-Steinenbrück. Sie war natürlich der heiligen Barbara, der Schutzpatronin der Bergleute, gewidmet. Von außen sah sie aus wie eine kleine Burg.
Die Wanderung führte leicht bergauf, kurz hinter dem Ortsausgang kamen wir am ehemaligen Augustusstollen vorbei. Muß wohl zeitweise der Hauptschacht gewesen sein. Unterwegs durchquerten wir Gelände in denen früher Bergwerksaushub abgelagert worden war. Auf einer Höhe von knapp über 200 m liegt der ehemalige Förderturm der Schachtanlage, besteigen kann man ihn nicht. Heute gibt es auf dem Gelände eine Golfplatz welcher über ein kleines Restaurant / Café verfügt. Dieses ist auch für Nicht-Golfer zugänglich.
Nach einer kurzen Runde um den Turm bogen wir ab in Richtung Barbara Kreuz und Mariengrotte (der Weg ist ausgeschildert). Bei der Grotte handelte es sich um eine kleine Kapelle die in einem Bunker eingerichtet worden ist. Dort fanden die Anwohner im 2. Weltkrieg Schutz vor Luftangriffen. Ursprünglich sollte der Bunker geschliffen werden. Auf Initiative einer ortsansässigen Dame geschah dies nicht und man errichtete die Kapelle, die letztes Jahr im März eingeweiht wurde.
Von der Grotte aus waren es nur noch ca. 200 m bis zum 15 m hohen Barbara Kreuz. Es wurde 1997 auf einer Schachthalde des ehemaligen Bergwerks errichtet. Von hier aus hat man einen phantastischen Blick über das Sülztal (siehe Beitragsbild). Eine schöner Ort für eine Pause, leider aber waren die beiden Bänke schon besetzt.
Um zurück auf den Rundweg zu kommen wanderten wir das kurze Stück wieder zurück in Richtung Förderturm und setzten dort die Runde fort (siehe Karte).
Bis zum Förderturm des Franziska Schachtes führte der Weg immer durch den Wald. Hinter dem Turm ging es auf wurzeligem und steinigem Weg etwas steiler bergab in das Rothenbachtal. Unten angekommen verließen wir den Bergbauweg und wanderten rechts abbiegend talaufwärts. Von da ab begegneten uns kaum noch andere Wanderer, meistens werden halt die bekannteren Wege bevorzugt. Auf der anderen Talseite des Rothenbachtales mußten wir wieder bergauf um die Umrundung des Lüderichs fortzusetzen.
Dabei führte der Weg oberhalb der Sülz entlang. Eigentlich handelte es sich um eine weitere Waldwanderung. Da die Baumbestände aber größtenteils Fichten waren, wurden diese vom Borkenkäfer dahin gerafft und größtenteils bereits abgeholzt. Einerseits machte dies einen etwas trostlosen Eindruck, andererseits bescherte es uns Ausblicke auf die gegenüberliegende Talseite. Der Weg weg führte langsam und sanft absteigend hinab zur Sülz. Entlang des Flusses gelangten wir wieder zurück in den Ort und kamen dort fast genau an unserem Parkplatz wieder heraus.
Fazit : Die toten Wälder auf dem zweiten Teil der Runde machten einen etwas trostlosen Eindruck. Entschädigt wurden wir durch die tolle die Aussicht vom Barbarakreuz.
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Diesen Bergischen Streifzug wanderte ich in 2019 (12,4 km, 290 Höhenmeter). er ist zu etwa knapp 1/3 mit der heutigen Wanderung identisch. Warum der Streifzug das Barbara Kreuz ausläßt bleibt mir unverständlich.
Eine weitere Runde ganz in der Nähe, sie stammt aus dem Rother Wanderführer und ist ebenfalls 12 km lang. Auch hier wird der Förderturm im Wald besucht.
Diese Runde verläuft auf der anderen Seite der A4. Sozusagen in der Gegend die man vom Barbara Kreuz aus sehen kann. Kein Premium-Wanderweg, daher deutlich weniger Leute unterwegs (9.5 km).