Zwei Wochen nach unserem Bodenseeurlaub wurde es langsam Zeit wieder mal die heimischen Gefilde zu erkunden. Eine hilfreiche Unterstützung bei der Auswahl eines geeigneten Ziels sind dabei meine zahlreichen Wanderführer. Neben der bekannten Rother Serie mag ich die Serie Wanderungen für die Seele aus dem Droste Verlag. Die heutige Strecke stammt aus dem Band über das Ruhrgebiet, dort ist es die Nr. 11 mit einer Runde im Bochumer Stadtteil Weitmar.
Wanderkarte

Die Anfahrt erfolgte über A3 – A52 – A40 und war ca. 68 km lang. Es war sonntags und wir waren 50 Min. recht entspannt und ohne Stau unterwegs. Die Woche über mit Berufsverkehr und LKW’s dürfte dies nicht möglich sein. Nach meinen Erfahrungen würde ich von einer Durchführung dieser Wanderung an Werktagen dringend abraten.
Wir parkten wie vom WF vorgeschlagen am Friedhof in Weitmar und wanderten die Runde, ebenso wie vom WF vorgeschlagen, im Uhrzeigersinn. Schon bald erreichten wir den Schlosspark von Weitmar mit einem schönen Teich und der Ruine des Hauses Weitmar. Hier hatte man in 2010 ein modernes, würfelförmiges Gebäude in die Ruine hinein gebaut. Dort ist jetzt ein Museum und im EG ein Café untergebracht.
Direkt Nebendran befindet sich die Ruine der Sylvesterkapelle die aus dem 14. Jahrhundert stammt. Für den weiteren Weg wählten wir eine vom Track des WF abweichende Variante die uns weiter durch Ausläufer des Schlossparks führte. Dieser wurde, wie so viele andere Parks auch, durch Kanadagänse bevölkert und von denen vollgeka….. !!
Nach etwa 2 km zweigt die Route hinter einer Pferdeklinik in der Nevelstraße links ab in einen schmalen Pfad, der stellenweise ganz schön zugewachsen war. Nach ca. 200 m war dieser „Engpass“ überwunden und wir wanderten über eine Wiese in den Wald hinein. Nach Passage eines Ortsteils von Bochum (Name unbekannt) ging es zum Weitmarer Holz, einem ausgedehnten Waldgebiet. Hier befindet sich das große Wildgehege Jörgenstein in dem wir Wildschweine, einen Ziegenbock und zahlreiches Damwild zu Gesicht bekamen.
Anschließend wanderten wir weiter zur Sternwarte Bochum. Ich hatte da zuvor wegen Besuchsmöglichkeiten gegoogelt, war aber nicht fündig geworden. Die bieten nur Veranstaltungen zu vorgegebenen Terminen an. Also nix für einen spontanen Besuch.
Hinter der Sternwarte ging es wieder in den Wald hinein. Der Track führte über einen Weg der auf meiner Karte als Sternwarte Trail bezeichnet wurde. Sterne sahen wir dort zwar nicht, der Weg war ein schmaler Pfad der durch einen sehr schönen Wald führt. Einer meiner schönsten Waldwege der letzten Zeit. Als Trail ist er natürlich eher für Mountainbiker gedacht. Von denen sahen wir nicht so viele und die welche uns begegneten waren alle sehr zivilisiert unterwegs. Ein schönes Beispiel wie sich Biker und Wanderer eine Strecke teilen können.
Als wir den Trail verließen ging es weiter durch den Wald, halt nur nicht mehr ganz so schön. Unterwegs begegneten wir den Spuren des hier schon vor mehreren Hundert Jahren durchgeführten Bergbaus. Zahlreiche Hinweistafeln informierten über ehemalige Stollen und Kleinzechen, sowie einer Pferdebahn zum Abtransport der geförderten Kohle. In der Nähe des Restaurants Waldhaus kamen wir an einem Malakowturm vorbei. Dies sind massive, aus Stein gebaute Fördertürme.
Nach einem kurzen Anstieg kamen wir in Weitmar an und erreichten schon bald unseren in der Schloßstraße geparkten Wagen. Auf der Rückfahrt hatten wir etwas mehr Verkehr als auf dem Hinweg, aber kein Vergleich zu dem was hier die Woche über auf den Autobahnen los ist.
Fazit : Ich hätte nicht gedacht das man in Bochum so schön wandern kann.
Dieser Beitrag hat bisher : 7 views.
Ähnliche Beiträge :
Im Dezember 2019, also vor 6 Jahren, wanderten wir südlich von Bochum Dahlhausen ca. 9 km beiderseitig der Ruhr. Mein damaliges Fazit : Ideale Winterwanderung …..
Ebenfalls aus dem WF Wanderungen für die Seele – Ruhrgebiet stammt diese Wanderung. Man erklimmt hier die Halde der ehemaligen Zeche Rheinelbe und genießt von oben die Aussicht. Dabei ist man 9 km unterwegs, man besten im Frühjahr.