Rheinland-Pfalz Wandern

Auf dem Rheinburgenweg von Rolandseck nach Remagen

Viel Wald gibt's unterwegs

AUTOR : Helmut Wegmann            GESCHÄTZTE LESEZEIT : 5 Minuten, 23 Sekunden

   Blick auf das Siebengebirge vom Rolandsbogen

Ca. 5 ½ stündige Streckenwanderung zwischen zwei Bahnhöfen im Norden von Rheinland-Pfalz.

Gelaufen am        :
2019-06-01 (Samstag)
Start                     :
10:50
Streckenlänge     :
16.1 km
Steigung              :
450 m (↑↓)
GPX Track            :
Eingabe f. Navi   :
Bahnhof Rolandseck (bei Google-Maps)
Parken                 :

1. Vorbereitung, Anfahrt und Start

Bisher machte ich ja überwiegend Rundwanderungen. Ist hält bequem wenn man am Ende des Weges wieder an seinem Auto steht und nach Hause fahren kann. Viele der bekannteren, prämierten Wanderwege sind jedoch Streckenwanderungen. Also legte ich mir den Rother : Rheinsteig – RheinBurgenWeg zu. Von den dort beschriebenen Strecken sollte es heute die Etappe 17 des Rhein-Burgen-Weges sein. Diese führt von Rolandseck nach Remagen. Start-Ziel-Punkte sind die beiden Bahnhöfe in den jeweiligen Orten. Wichtig : der Parkplatz  am Bahnhof Rolandseck ist den Besuchern des dortigen Arp-Museums vorbehalten. Wir fanden einen Parkplatz auf dem breiten, dafür vorgesehenen Seitenstreifen  der B9 auf Höhe der Insel Nonnenwerth.

 
Freiligrath Denkmal
Freiligrath Denkmal
Aufstieg zum Rolandsbogen

Kurz hinter unserem Parkplatz verschwand der Weg zwischen zwei Häusern und ging unter der Bahn hindurch. Durch den Wald führte er steil bergauf in Richtung Rolandsbogen. Unterwegs kamen wir vorbei an einem schön gestalteten Denkmal für den Dichter der Spätromantik und der Revolution von 1848, Ferdinand Freiligrath. Aus einem seiner Verse stammt der Satz : Wir sind das Volk.

2. Auf zum Rolandsbogen

Am Rolandsbogen angekommen wird man für den Aufstieg durch einen famosen Ausblick über das Rheintal, besonders auf das Siebengebirge, belohnt. Dort oben gibt es eine Filiale des Standesamtes Remagen und ein ansprechendes Restaurant mit Aussengastronomie, wahrlich ein schönes Ambiente

Bei dem Rolandsbogen handelt es sich um einen Überrest der Burg Rolandseck die 1120 erbaut wurde. Endgültig zerstört wurde diese im 30-jährigem Krieg. Ein Erdbeben in 1673 gab der Ruine dann den Rest. Der Rolandsbogen ist ein Fensterüberrest der dann 1839 einstürzte. Ferdinand Freiligrath machte sich für dessen Wiederaufbau stark. Daher wurde dann für ihn das zuvor erwähnte Denkmal errichtet.

3. Unterwegs im Wald

Hinter dem Rolandsbogen liefen wir noch ein kurzes Stück bergauf. Der weitere Weg war ein ständiges, leichtes auf und ab. Meistens ging es durch den Wald. Wir hatten den ersten heißen Tag des Jahres, daher machte es uns nichts aus die meiste Zeit durch den Wald zu laufen. Das ging so weiter bis Remagen. Erst dort bekamen wir wieder den Rhein zu sehen.

 
Waldwanderung
Pferdewiese unterwegs
Unterwegs gibt es einen Wildpark
Blick auf das Örtchen Bandorf

Unterwegs kamen wir an einem Wildpark vorbei, ein Pferdeweise sahen wir und auch eine Imkerin bei der Arbeit mit ihren Bienenstämmen bekamen wir zu Gesicht.

Der Wanderweg ist wirklich sehr gut ausgeschildert. An zwei Stellen gab es Empfehlungen für eine Umleitung. Eine betraf eine Wegsperrung, die aber mittlerweile aufgehoben war und die andere diente der „Matschvermeidung“ bei feuchterem Wetter. Wir ignorierten beide und kamen gut ins Ziel.

 
Wiesenlandschaften kurz hinter dem Rolandsbogen
Ackerland auf den Rheinhöhen
Imkerin bei der Arbeit
Der Pilz sieht aus wie ein Ufo
Von Algen überwucherter Teich bei Waldschlösschen
Drachenfels und Insel Nonnenwert von der B9 aus

4. Flora und deren Bestimmung

Schon immer fotografierte ich unterwegs gerne Blumen, Bäume und allerlei Gewächs. Geht halt leichter als Fauna, da die Flora nicht weglaufen kann. Was ich da so zusammen fotografiere ist mir meist unbekannt. Daher bin ich froh seit kurzem die App Flora Incognita auf meinem Handy zu haben.

Damit versuchte ich mich unterwegs an einigen Blüten. Dazu müssen diese fotografiert werden. Das Bild wird dann hochgeladen und auf einer Seite des App-Betreibers analysiert. Unterwegs kann das etwas dauern wenn die Netzverbindung schlecht ist, was auf Wanderungen wohl eher die Regel ist. Auch mit dem Fotografieren kleiner Blüten tat sich mein Handy nicht gerade leicht. Also machte ich meine Blütenbilder mit der Kamera (am besten immer von oben). Zur Sicherheit wurde dann noch zusätzlich ein Blatt fotografiert.

Die Zuordnung machte ich dann am heimischen PC durch Abfotografieren des Bildschirms mit dem Handy. Die Sumpf-Sternmiere und der Pyrenäen Storchschnabel wurden so von mir identifiziert. Vorher hatte ich noch nie etwas von diesen Blumen gehört.

Bei der Zuordnung eines Baumes mit dem Handy scheiterte ich. Es kommt schon darauf an möglichst aussagefähige Bilder zu machen. Bei Bäumen von den Blättern, der Rinde, der Baumblüte, der Frucht etc. Ich werde das aber noch weiter üben.

5. Ankunft in Remagen und Rückfahrt

Nach ca. 5 Stunden näherten wir uns Remagen. Dabei kamen wir zuerst am Waldschlösschen mit seiner Teichanlage vorbei. Früher war da wohl mal ein Ausflugslokal. Ein schöner Blickfang ist die Apollinaris Kirche in Remagen auf die hat man von einem Aussichtspunkt im Wald aus einen schönen Ausblick. Der kleine Park vor der Kirche ist leider nur sonntags geöffnet, von dort aus hätte man sicher eine tolle Aussicht auf den Rhein gehabt.

Wir wanderten weiter in Richtung Bahnhof. Unterwegs suchte ich im Internet eine Zugverbindung nach Rolandseck. In 15 Min. sollte da ein Zug abfahren, also „schwangen wir die Hufe“ um den noch zu bekommen.

Die Eile war umsonst, den angezeigten Zug gab es nicht, das vorgesehene Gleis war von einem Güterzug blockiert und 20 Min. lang passierte gar nichts. Der nächste Zug sollte dann eine halbe Stunde später fahren (laut Internet). Ein Auskunft vor Ort gab es nicht und die Durchsagen wurden von Koblenz aus gesteuert und waren total unverständlich. Als dann ein Zug kam, fuhr er auf einem anderen Gleis ein (obwohl der Güterzug mittlerweile weg war). Alles stürmte rüber und zum Glück stoppten einige Leute auf der anderen Bahnsteigseite die Abfahrt. Wir kamen gerade noch so rein und nach kurzer Fahrt erreichten wir Rolandseck. Zum Glück funktionierte im Zug die Durchsage besser, sonst wären wir wohl eine Station zu früh ausgestiegen.

6. Was andere Blogger so schreiben

Das es sich um einen sogenannten Premiumwanderweg handelt merkte man auch an der Anzahl der Wanderer die da unterwegs waren. Trotz eines Samstagmittags waren es doch einige. Nicht zu vergleichen mit den einsamen Routen im Bergischen Land. Daher war ich auch nicht überrascht einige Wander-Blogs zu dieser Strecke zu finden. Hier zwei die mir besonders gefallen haben :

Elke Bitzer auf Fotografische Reisen und Wanderungen machte diese Strecke schon 2012. Trotzdem kamen mir einige ihrer Bilder sehr bekannt vor. Viel verändert hate sich da seitdem nicht.

Aurora auf Aurora will wandern war hier in 2017 unterwegs. Mit dem Wetter hatte sie leider weniger Glück. Dafür besuchte sie noch den Bahnhof in Rolandseck, den wir gleich verlassen hatten.

Es gibt natürlich noch einige mehr, die aber meist nur summarisch die Wanderung beschreiben und ggf. einen Track mit einer Tabelle anbieten.

Mein Fazit : Vom Rhein und dessen Burgen sieht man unterwegs nichts. Eigentlich ist es eine reine Waldwanderung, aber für eine heissen Tag genau das richtige.

 

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  1. Hallo Helmut,
    vielen Dank für das freundliche Nennen und Verlinken meines Blogs. Ich habe bei dir auch gleich mal ein Abo dagelassen, denn mich interessiert ja, wie du den weiteren Weg erlebst. Es wird schöner, sei gewiss!
    Gruß
    Aurora

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