Zuletzt und zum ersten Mal hatte ich 2018 bei einer Blogparade mitgemacht. Letztes Jahr war es mir irgendwie durch die Lappen gegangen. Zum Glück veranstaltet Michael von Erkunde die Welt in diesem Jahr trotz Corona wieder seine „Parade“ die ich hier mit einem kleinen Jahresrückblick verbinden möchte.
Inhaltsverzeichnis
1. Einleitung und Januar
Für dieses Jahr hatten wir uns wie üblich einen längeren Winterurlaub auf den Kanaren vorgenommen. Im Mai sollte es in die belgischen Ardennen gehen, ansonsten gab es keine konkreten Pläne. Wir hatten lediglich einige Kurztrips in Deutschland im Hinterkopf.
Wir starteten das Jahr gleich am 1. Januar mit einem kleinen Ausflug zur Tiger Turtle in Duisburg. Diese skurrile Installation befindet sich auf der Abraumhalde einer ehemaligen Zinkhütte. Von dort oben hat man eine tolle Aussicht auf die gesamte Umgebung. Das damals noch Silvesterfeuerwerke erlaubt waren konnten wir an den Hinterlassenschaften der letzten Nacht unschwer feststellen.
2. Vier Wochen Fuerteventura
Mitte Februar machten wir uns für 4 Wochen auf nach Fuerteventura und hatten dort eine angenehme Zeit mit vielen Wanderungen und Ausflügen. Corona war weit weg und eigentlich nur ein Thema in den Nachrichten aus Deutschland. Vor Ort merkten wir nichts davon.
Gegen Ende des Urlaubs fiel lediglich auf, das weniger Touristen nachkamen als abfuhren. Kurzzeitig spielten wir sogar mit dem Gedanken durch eine Urlaubsverlängerung die Krise im Süden „auszusitzen“. Zum Glück machten wir dies nicht und flogen wie geplant am 13. März zurück. Drei Tage später gab es auf der Insel eine Ausgangssperre, danach wurden die Hotels geschlossen und die Urlauber alle ausgeflogen.
Das wir zu Hause in Deutschland erstmal für Toilettenpapier anstehen müßten hätten wir uns im Traum nicht vorgestellt. Alles in allem hatten wir echt Dusel.
3. Zurück zu Hause
Mit Urlaubsreisen war da erstmal nichts. Die ersten Wochen fanden auch keine Tagesausflüge statt und wir wanderten lediglich etwas in der näheren Umgebung von Leichlingen :
Zum Glück ist unsere Umgebung landschaftlich sehr reizvoll und ich fand die ein oder andere Wanderung fast vor der Haustür die wir so noch nicht gemacht hatten, wie zum Beispiel eine mit Wupperüberquerung unterhalb der Müngstener Eisenbahnbrücke :
Nach der Aufhebung des Lock-Downs trauten wir uns wieder etwas weiter weg und wanderten z.B. in der Kirchheller Heide nördlich von Oberhausen. Mittlerweile hatte auch schon das ein oder andere Ausflugslokale geöffnet und wir konnten gelegentlich einen Einkehrschwung wagen.
4. Kurztrip in den Hunsrück
Ende Juni wurden wir dann ganz keck und buchten einen Kurzurlaub in den nördlichen Hunsrück. Südlich von Koblenz verbrachten wir eine knappe Woche für einen Wanderurlaub. Der Standort im Koblenzer Stadtwald ist empfehlenswert, da man von hier an Mosel, Rhein, Hunsrück aber auch an Lahn und im südlichen Westerwald Wanderungen / Ausflüge unternehmen kann.
Einige Besichtigungen mußten allerdings Corona bedingt ausfallen, vor allem Turmbesteigungen waren diesbezüglich sehr anfällig. So durften wir bei einer Führung auf der Ehrenburg den grossen Burgturm nicht besteigen. Die Treppe ist recht eng und bei Gegenverkehr kann der „Corona-Abstand“ von 1½ m nicht eingehalten werden.
5. An der Bergstrasse
Ende Juli unternahmen wir einen weiteren Kurztrip, dieses Mal an die badische Bergstrasse. Wir bezogen Quartier in Schriesheim, nördlich von Heidelberg. Für einen Besuch in Heidelberg war die Corona-Zeit optimal. Normalerweise ist die Stadt voller Touristen, da aber keine Amerikaner, keine Chinesen und auch sonst keine ausländischen Besucher unterwegs waren, war die Stadt recht leer. Auch die üblichen Ausflugsbusse fehlten vollständig.
Die ganze Gegend ist einen Kurztrip wert. Man kann man hier schöne Wanderungen im Odenwald oder im Kraichgau unternehmen, aber auch bei schlechterem Wetter lockt die ein oder andere Besichtigung. So hatten wir zwei Regentage an denen wir in Mannheim das Kunstmuseum besuchten und an dem anderen den Schlosspark in Schwetzingen. Beide waren trotz Corona geöffnet, allerdings machten wir uns aus dem Museum nach knapp 3 Stunden von dannen da wir von der Maske genug hatten.
6. Juli / August in heimischen Gefilden
Im Juli / August verbrachten wir unsere Zeit mit Tagesausflügen im Umfeld von Leichlingen (ca. 100 km Aktionsradius). Wegen des vielen Verkehrs rund um Köln überqueren wir den Rhein für Wanderungen in der Eifel nicht ganz so gerne. Corona bedingt war auf den Strassen doch weniger los als wir dies gewohnt waren und so zog es uns öfters dorthin. Aber auch bis in den Westerwald bei Roßbach an der Wied stießen wir vor :
7. Im Teutoburger Wald
Ein Kurzurlaub im Teutoburger Wald stand schon seit 2 Jahren auf meiner „bucket list“. Im September war es dann so weit, der Wetterbericht war ausreichend stabil für die nächsten Tage und so buchten wir eine Woche in Bad Pyrmont. Mit einer Aufenthaltsdauer von 6 Übernachtungen zählten wir dort schon zu den Langzeiturlaubern. Nach Auskunft der Hoteliersfrau buchten die meisten Gäste alle immer nur sehr kurzfristig und das dann nur für 2-3 Tage.
Wir schauten uns Paderborn an, wanderten am Herrmansdenkmal, umrundeten die Externsteine, schauten uns am Skywalk bei Bad Karlshafen die Weser von oben an und besichtigten in Höxter das Kloster Corvey, immerhin ein UESCO Weltkulturerbe. Auf dem Rückweg machten wir noch einen kleinen Umweg nach Schloss Neukirchen im Münsterland (siehe Titelbild).
8. Unterwegs in NRW
Von einem „goldenen Oktober“ kann in diesem Jahr nicht gesprochen werden. Es regnete fast ohne Unterlass und so blieben wir meist zu Hause. Selbst bei kürzeren Spaziergängen achteten wir stets darauf uns nicht allzu weit von unserem „Gehöft“ zu entfernen. Auch ein Regenschirm leistete uns in diesem Monat gute Dienste.
Der November meinte es dann wieder etwas besser mit uns, es war praktisch ein nach hinten verschobener goldener Oktober. Einmal schafften wir es sogar bis in die Eifel nach Heimbach zu einer Rundwanderung am Kloster Maria Au.
Ansonsten wanderten wir meist im rheinischem Flachland zwischen Düsseldorf und Bonn. Für diese Jahreszeit ist es die richtige Gegend zum Wandern. In der Eifel und im Bergischen Land kann es im November oft recht matschig sein.
Im Dezember kam dann der Regen zurück und es wurden verstärkt Plätzchen gebacken, mit Wandern und Ausflügen war da schon wettermäßig nicht viel möglich, von dem erneuten Corona-lock-down mal ganz abgesehen.
9. Ausblick
Obwohl wir als Rentner von der Corona-Krise nicht so stark betroffen sind wie unsere noch erwerbstätigen Zeitgenossen blicken wir voller Hoffnung auf das nächste Jahr. Gerade im letzten Quartal hat sich einiges zum Guten geändert, z.B. die Abwahl unseres Freundes im Weißen Haus, Zulassung eines Impfstoffes und die Besinnung von GB / EU auf einen Brexit-Deal in letzter Minute.
Getrübt wird der Rückblick für mich nur von der Unfähigkeit unserer 16 Ministerpräsidenten sich verspätet (Anfang November) auf unwirksame Maßnahmen zu Eindämmung der Pandemie zu einigen. Selbst nach 2 Wochen lock-down-light war man nicht in der Lage entsprechend zu reagieren und meinte man müßte nochmal 2 Wochen warten. Nun denn, schließlich haben sie sich im Dezember doch noch aufgerappelt. Bleibt nur zu hoffen das dies noch langt und nicht allzu viele Mitbürger das mit dem Leben bezahlen müssen.
Für uns persönlich ist es schade, das wir diesen Winter zu Hause bleiben müssen, aber in Anbetracht der Einschränkungen und Probleme die Andere haben ist dies wirklich ein Jammern auf allerhöchstem Niveau. Davon das wir im Frühjahr / Sommer wieder Kurzurlaube innerhalb von Deutschland machen können gehe ich mal ganz fest aus. In einen Flieger werden wir uns erst wieder quetschen wenn wir erfolgreich geimpft sind.
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