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Haithabu mit einer Runde um das Haddebyer Noor

Seeumrundung mit einer Reise in die Vergangenheit

AUTOR : Helmut Wegmann            GESCHÄTZTE LESEZEIT : 3 Minuten, 30 Sekunden

   Schilfufer am Haddebyer Noor

Nach unserer Anreise in Schleswig hatten wir uns für den ersten Tag vor Ort eine Wanderung am Haddebyer Noor vorgesehen. In unserem Wanderführer (Rother Ostseeküste) ist es die Nr. 23. Dabei wird auch noch das südlicher gelegene Selker Noor umrundet. Bei Betrachtung des Tracks auf der Karte entschlossen wir uns allerdings dazu, auf den südlichen Teil zu verzichten, da ein Teil der Strecke doppelt gelaufen wird und ein anderer Teil entlang einer Straße verläuft.

Gelaufen am        :
2022-06-05 (Sonntag)
Start                     :
10:25
Streckenlänge     :
7,4 km
Steigung              :
81 m (↓↑)
Eingabe f. Navi   :
Parkplatz Haithabu (bei Google-Maps)
GPX Track            :
Parken                 :

Die Seen heißen in Schleswig Holstein häufig Noor, die Bezeichnung kommt aus dem Dänischen und bedeutet Strandsee / Haff. Unsere Wanderung starteten wir am Parkplatz von Haithabu. Dies ist ein Wikinger Museum welches der gleichnamigen Siedlung und Ausgrabungsstätte gewidmet ist. Im Mittelalter gab es hier eine durch einen Ringwall geschützte Wikingersiedling, die damals das wichtigste Handelszentrum in Nordeuropa war. Das Gelände ist UNESCO Weltkulturerbe und eine der bedeutendsten Ausgrabungsstätten in Nordeuropa.

 
Wikinger Dorf vom Ringwall aus
Nachgebautes Wikinger Dorf
Museum aus der Ferne
Den Dom von Schleswig kann man auch von hier sehen

Der Grund für Ansiedlung an dieser Stelle liegt darin, das an der Schlei die schmalsten Landstelle zwischen Nord- und Ostsee vorliegt. Es war wohl einfacher hier Waren anzulanden, auszuladen und per Landweg weiter zu verteilen oder ggf. auch über die Nordsee weiter zu verschiffen. 1066 wurde Haithabu zerstört und Schleswig entwickelte sich weiter. Mit dem Aufkommen der Koggen zur Hanse-Zeit verlor Schleswig diese Bedeutung, da dieser Schiffstyp wegen ihres erhöhten Tiefganges die Schlei nicht befahren konnte.

Wir starteten unsere Runde im Uhrzeigersinn und ließen zunächst das Museum, an dem wir schon bald vorbei kamen, links liegen. Kurz danach konnten wir den ehemaligen Ringwall, der die Siedlung schützte, besteigen und hatten von dort einen kleinen Überblick über den See, sorry das Noor und die ganze Anlage.

Nach knapp 1,5 km kamen wir an einigen wieder neu aufgebauten Wikinger Häusern vorbei die man besichtigen konnte. Der Eintritt von 9 Euro gilt auch für das Museum und wir ließen uns die kleine Reise in die mittelalterliche Vergangenheit nicht nehmen. Neben den Häusern schauten wir uns auch noch einen errichteten Landungsteg an und kamen so durch das Schilf bis an das Noor heran.

Nachdem wir die Wikinger Häuser verlassen hatten, passierten wir anschließend den südlichsten Teil des Ringwalles und wanderten auf bequemen Wegen weiter bis zu der Engstelle zwischen Haddebyer und Selker Noor. Hier waren neben einigen Enten auch Kanuten und Stand-Up Paddler unterwegs.

Stand-Up Paddler waren auch unterwegs

Der weitere Rückweg zum Parkplatz verlief ufernah, aber Wald geschützt. Nur gegen Ende mußten wir ein kurzes Stück an der B76 entlang um zu unserem Wagen zu gelangen. Nach einer kleinen Brotzeit auf den dafür vorgesehen Bänken am Parkplatz machten wir uns auf, um das Museum zu besuchen. Als wir dort ankamen, war das Gedränge groß und wir hatten unsere Masken im Wagen / Rucksack vergessen. Also machten wir kehrt und holten sie.

Das Museum ist auf alle Fälle einen Besuch wert und man sollte sich 2 Stunden Zeit dafür nehmen. Wir hatten Glück und konnten uns einer gerade begonnenen Führung anschließen. Der junge Mann, einer dort arbeitenden Archäologen, bezeichnete sich selbst als „Archäologie Nerd“ und so engagiert und interessant gestaltete er auch seine  Vorträge. Nach gut 1.5 h des Stehens kamen aber so langsam unser Hüftknochen an den Schultergelenken an und wir mußten auf den letzten Rest der Führung verzichten.

Das mit dem Gedränge im Museum äußerte sich dann einige Tage später in einer roten Warnmeldung unserer Corona App. Da wir Masken trugen hatten wir uns nicht infiziert.

Fazit : Sowohl Wanderung als auch Museum sollte man nicht verpassen wenn man in Schleswig ist.

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